In Deutschland ist es üblich, dass Verkehrsampeln den Verkehr in Städten und Gemeinden regeln. Doch eine Stadt in Baden-Württemberg hat sich entschieden, ganz ohne diese dreifarbigen Lichtsignale auszukommen. Oberkochen, im Ostalbkreis gelegen, ist die einzige Stadt in Deutschland, in der es keinerlei Ampeln gibt.
Oberkochen ist bekannt als Standort des renommierten Unternehmens Carl Zeiss und dem Maschinenbauer Leitz. Trotz einer Bevölkerung von etwa 8.000 Einwohnern und einer blühenden Wirtschaft bleibt die Stadtampelfrei. Der Bürgermeister von Oberkochen, Peter Traub, hat sich in einem Interview zur besonderen Verkehrssituation geäußert und betont, dass die Stadt die Regel „rechts vor links“ umgesetzt hat, um den Verkehr zu leiten.
Verkehrsregelung und Stadtentwicklung
Die Entscheidung, keine Ampeln zu verwenden, wurde vor über 30 Jahren nach intensiven Diskussionen in der Öffentlichkeit getroffen. Bürgermeister Traub erklärt, dass sich dieses Konzept als erfolgreich erwiesen hat. Die Stadt hat lediglich eine Hauptverkehrsstraße, und der Großteil des Pendlerverkehrs wird über die Anschlussstellen der Bundesstraße 19, B19 „Oberkochen Nord“ und „Oberkochen Süd“, umgeleitet. Dadurch wird das Verkehrsaufkommen in der Innenstadt erheblich reduziert.
Der Erfolg der Verkehrsregelung zeigt sich in der entspannten Verkehrssituation. „Wir haben kein Verkehrschaos“, so Traub, und die Stadtverwaltung ist stolz darauf, dass die Bürger die Regelung gut angenommen haben. Die Einhaltung von „rechts vor links“ funktioniert gut, und es sind insgesamt nur sieben Zebrastreifen im Stadtgebiet vorhanden, die den Fußgängern helfen, sicher die Straßen zu queren.
Oberkochen im Detail
Gemeinde | Oberkochen |
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Landkreis | Ostalbkreis (BW) |
Einwohnerzahl | 8.055 (31. Dez. 2023) |
Fläche | 23,55 km² |
Die malerische Stadt bietet mehr als nur eine intelligente Verkehrsregelung. Oberkochen ist Heimat von Sehenswürdigkeiten wie dem Zeiss Museum der Optik und einem Heimatmuseum. Zudem gibt es seit 2023 einen Planetenwanderweg, der das Sonnensystem im Maßstab von 1:1 Milliarde auf einem sechs Kilometer langen Pfad veranschaulicht, beginnend am Rathaus bis zum Volkmarsbergturm.
Die Umgehungsstraße der B19, die seit 1959 kreuzungsfrei ausgebaut ist, trägt ebenfalls zur Entlastung des innerstädtischen Verkehrs bei, indem sie den Durchgangsverkehr um die Stadt herumführt. Darüber hinaus ist es für die Einwohner ein Vorteil, dass sie nicht an roten Ampeln warten müssen.
Oberkochen hat eindrucksvoll bewiesen, dass eine Stadt auch ohne die üblichen Ampeln gut funktionieren kann. Die Bürger und Pendler zeigen, dass durch klare Regeln und ein gutes Verständnis für den Verkehr alles reibungslos abläuft. Dies könnte als Modell für andere Gemeinden dienen, die mit Verkehrsüberlastung zu kämpfen haben. Anstatt einfach an Oberkochen vorbeizufahren, lädt die Stadt Besuchende ein, ihre zahlreichen Angebote und die einzigartige Verkehrssituation selbst zu erleben. Um mehr über die spezielle Verkehrsregelung und Stadtentwicklung zu erfahren, finden sich weitere Informationen in einem Artikel auf www.heidelberg24.de.