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Die angestrebte Bildung einer neuen Regierung zwischen der FPÖ und der ÖVP ist endgültig gescheitert. FPÖ-Bundesparteiobmann-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner äußerte sein Bedauern über die fehlenden Fortschritte in den Verhandlungen und bemängelte den Unwillen der ÖVP, sich von alten Denkmustern zu lösen. Trotz der intensiven Bemühungen der Freiheitlichen, die nach erfolglos verlaufenen Koalitionsgesprächen zum Jahreswechsel schnell innovative Vorschläge erarbeiteten, blieben grundlegende Differenzen zu Migration und Asyl bestehen. In Haimbuchners Worten: „Die ÖVP hat sich darauf verständigt, die eigenen Parteiinteressen vor die Interessen der Bevölkerung zu stellen“, was er als bedauerlich empfindet. Die FPÖ-Forderungen nach einem restriktiveren Kurs in der Migrationspolitik und strengeren Richtlinien für den Erhalt der Staatsbürgerschaft wurden von der Volkspartei zurückgewiesen, wie auch die OTS berichtete.
Zusätzliche Komplikationen ergaben sich in den Gesprächen über außenpolitische Themen, wo die beiden Parteien als "zwei Welten" aufeinanderprallten. Laut interner Protokolle gibt es große Differenzen in entscheidenden Fragen wie Sanktionen gegen Russland und der Haltung zu Israel. Während die FPÖ die Auswirkungen der Sanktionen auf die österreichische Wirtschaft prüfen will, bleibt die ÖVP fest entschlossen, im Einklang mit den EU-Mitgliedsstaaten zu handeln. Diese Divergenzen wurden auch bei der Beflaggung von öffentlichen Gebäuden offensichtlich: Die FPÖ fordert eine Abkehr von der Beflaggung mit der EU-Flagge, während die ÖVP diese fortsetzen will. Noch immer gibt es keine Einigung, und die Verhandler sollen nun in kleiner Runde erneut zusammenkommen, um die strittigen Punkte zu erörtern, so die Berichterstattung der Die Presse.
Während die Gespräche an verschiedenen Fronten stagnieren, fordert Haimbuchner aufgrund der aktuellen Situation rasche Neuwahlen, um den Wählern die Möglichkeit zu geben, über das Verhalten der Parteien abzustimmen. Er befürchtet, dass die ÖVP den Weg der Sozialdemokratie einschlagen könnte, was er als bedauerlich ansieht, da die FPÖ sich als einzige vereinte Kraft präsentiere und sich mehr Unterstützung beim Wähler erhoffe.
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