Ein alarmierender Bericht des Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) zeigt, dass Russland in der Rüstungsproduktion für den Ukraine-Konflikt NATO und ihre Verbündeten weit hinter sich lässt. Trotz eines Verteidigungshaushalts, der zehnmal so hoch ist wie der Russlands, hat Russland seine Waffenproduktion im vergangenen Jahr um beeindruckende 40 Prozent gesteigert. Im Vergleich dazu wuchsen die Einnahmen der führenden US-Verteidigungsunternehmen nur um 2,5 Prozent und die der europäischen Firmen um mickrige 0,2 Prozent.
Die Zahlen werfen ernsthafte Fragen über die Fähigkeit des Westens auf, die Ukraine mit den benötigten Waffen zu versorgen. Während die nominalen Umsätze der US- und europäischen Rüstungsunternehmen mit 317 Milliarden Dollar und 133 Milliarden Dollar weit über den 25,5 Milliarden Dollar Russlands liegen, hat das Land seine Wirtschaft im Kriegszustand effektiver mobilisiert. Nur zwei russische Unternehmen, Rostec und United Shipbuilding Corporation, schafften es in die Top 100 der Verteidigungsunternehmen, da die Transparenz über die Rüstungsproduktion in Russland seit der Annexion der Krim im Jahr 2014 stark abgenommen hat.
Rüstungswettlauf und wirtschaftliche Herausforderungen
Joseph Fitsanakis, Professor für Geheimdienst- und Sicherheitsstudien, betont, dass die russische Militärproduktion die der gesamten NATO übertreffe. Russland hat seine Militärausgaben im vergangenen Jahr um 24 Prozent auf 109 Milliarden Dollar erhöht, was 5,9 Prozent seiner Wirtschaft entspricht. Diese massive Rüstungsanstrengung hat dazu geführt, dass der Verteidigungssektor fast die Hälfte des russischen Wirtschaftswachstums ausmacht. Trotz dieser Erfolge sieht Fitsanakis jedoch die Nachhaltigkeit dieser Kriegswirtschaft in Frage gestellt, da russische Rüstungsunternehmen mit hohen Zinsen und Sanktionen kämpfen.
Auf der anderen Seite hat NATO mit einem Verteidigungshaushalt von 1.341 Milliarden Dollar Schwierigkeiten, diese Mittel schnell in Feuerkraft umzuwandeln. Europäische Unternehmen haben strukturelle Probleme, da 78 Prozent ihrer Beschaffungsausgaben in Drittländer fließen, vor allem in die USA. Diese Umstände behindern die Fähigkeit der NATO, der Ukraine effektiv zu helfen, während Russland seine Produktionskapazitäten kontinuierlich ausbaut und sich auf die Herstellung von Waffen wie Raketen und Drohnen konzentriert.