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Nachhaltigkeit bei Halloren: Schokolade neu gedacht für die Zukunft!

Halloren, Deutschlands älteste Schokoladenfabrik in Halle, will unter CEO Darren Ehlert nicht nur Süßigkeiten herstellen, sondern auch mit einer nachhaltigen Produktlinie, die Kakaobohnen vielseitig nutzt, neue Maßstäbe setzen – trotz wirtschaftlicher Herausforderungen und steigender Kosten!

In der deutschen Süßwarenbranche zeichnet sich eine bemerkenswerte Wende ab, insbesondere bei der traditionsreichen Halloren-Schokoladenfabrik in Halle. Unter der Leitung des amerikanischen Chefs Darren Ehlert fokussiert sich das Unternehmen zunehmend auf Nachhaltigkeit. Ein zentrales Ziel ist es, nicht nur Schokolade zu produzieren, sondern die gesamte Kakaobohne sowie deren Nebenprodukte optimal zu nutzen.

„Unsere Branche nimmt die Samen aus einer Frucht und wirft die Frucht dann weg. Das klingt für mich nicht besonders nachhaltig“, erklärte Ehlert kürzlich in einem Interview. Um diesem Missstand entgegenzuwirken, plant Halloren die Einführung alternativer Produkte. So soll das Sortiment nicht nur um die bekannten Halloren-Kugeln, sondern auch um innovative Erzeugnisse wie eine Kosmetiklinie aus Kakaobutter erweitert werden. Hierfür betont Ehlert, dass eine Kakaobohne mehr als nur das Ausgangsmaterial für Schokolade ist – sie enthält wertvolle Inhaltsstoffe, die sich vielseitig verwenden lassen.

Herausforderungen in der Lieferkette

Doch der Weg der Nachhaltigkeit ist nicht ohne Hürden. Ehlert berichtet, dass das Unternehmen immer wieder an Grenzen stößt, insbesondere bezüglich der Lieferkette. Die erforderliche Qualität der Kakaobutter für die neuen Produkte ist oftmals nicht in der von Halloren benötigten Form erhältlich. Ein Beispiel für die Herausforderungen: Kakaobauern benötigen spezielle Kühlmöglichkeiten, um unterschiedliche Teile der Bohne und Frucht optimal transportieren zu können.

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Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen setzen Unternehmen wie Halloren zusätzlich unter Druck. Vor Kurzem gab die Fabrik bekannt, einen Teil ihrer Mitarbeiter in Kurzarbeit zu schicken. Grund hierfür sind gescheiterte Verhandlungen mit einem Großkunden sowie drastisch steigende Rohstoffpreise – die Kosten für Schokolade haben sich laut Ehlert um bis zu dreimal erhöht, während auch die Energiekosten gestiegen sind.

Auf dem internationalen Markt gehört Deutschland zu den größten Verarbeitern von Kakao, wobei fast zehn Prozent der globalen Kakaoernte in der Bundesrepublik verwertet werden. Im Vergleich zu großen Konkurrenten sieht Ehlert Halloren jedoch in einer vorteilhaften Position. Als eine der ältesten Schokoladenfabriken Deutschlands kann Halloren langfristiger planen und flexibler reagieren als viele Unternehmensriesen, die stark an Quartalszahlen orientiert sind.

„Das ist ein Projekt, das über Generationen läuft, nicht kurzfristig. Ich will langfristig denken und Änderungen schaffen“, so Ehlert. Diese Einschätzung ist besonders relevant in einer Zeit, in der Verbraucher bewusster auf ihr Geld achten und Nachhaltigkeit oft hinten anstellen. Dennoch glaube Ehlert, dass es für Unternehmen wichtig bleibt, umweltfreundliche Produktionsmethoden zu entwickeln und diese in ihre Geschäftsstrategien zu integrieren, unabhängig von der aktuellen wirtschaftlichen Lage.

Diese innovativen Ansätze in der Schokoladenproduktion könnten langfristig nicht nur das Image von Halloren prägen, sondern auch andere Unternehmen in der Branche inspirieren. Angesichts der steigenden Nachfrage nach nachhaltigen Produkten wird es spannend sein zu beobachten, wie sich Hallorens Experiment mit der gesamten Kakaobohne in der Zukunft entwickeln wird. Der Weg ist steinig, aber Ehlerts Vision ist klar: Halloren soll nicht einfach nur ein Schokoladenhersteller sein, sondern ein Vorreiter in der Nutzung aller Ressourcen, die die Kakaobohne bietet, und somit einen Beitrag zur Umwelt leisten.

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