Ein Alarmzeichen für die Industrie: Die Liebherr-Hydraulikbagger GmbH in Kirchdorf wird ab 1. November 2023 Kurzarbeit anmelden. Dies ist das Resultat einer dramatischen Abkühlung der Konjunktur, die das Unternehmen bereits trifft. Nach den Werken in Biberach, Bad Schussenried und Ochsenhausen, die ebenfalls von Kurzarbeit betroffen sind, reiht sich Kirchdorf jetzt in die Liste der betroffenen Standorte ein.
Marc Wiedenmann, Marketingexperte am Kirchdorfer Standort, erklärt, dass der Rückgang der Aufträge durch die gesamtwirtschaftliche Situation unverkennbar sei. „Die allgemein abgekühlte Konjunktur hat sich auf die Liebherr-Hydraulikbagger GmbH ausgewirkt und einen damit verbundenen reduzierten Auftragseingang zur Folge“, bestätigt er. Die Auswirkungen sind nicht zu übersehen: Rund 1.000 Beschäftigte in Biberach und weitere 300 in Bad Schussenried sind schon gezwungen, ihre Arbeitsstunden zu reduzieren. In Ochsenhausen ging die Kurzarbeit bereits zum 31. März zu Ende, wo über 1.350 Mitarbeiter betroffen waren.
Kürzere Arbeitszeiten und potenzielle Schließtage
Der Plan sieht eine Reduzierung der Arbeitszeit vor, möglicherweise auch mit einzelnen Schließtagen. Wiedenmann erklärt: „Auf Basis der aktuellen wirtschaftlichen Lage und zur Anpassung an den reduzierten Auftragseingang, der keine Anzeichen einer kurzfristigen Erholung zeigt, haben wir in enger Abstimmung mit der Geschäftsführung, der Personalabteilung und den Betriebsräten diese Entscheidung getroffen.“ Die Kurzarbeit wird zunächst für einen Zeitraum von sechs Monaten gelten, und die Mitarbeiter sollen von Überstundenabbau profitieren.
Die Verlängerung der Kurzarbeit scheint unausweichlich. „Diese Maßnahme ermögliche es dem Unternehmen, flexibel auf die wirtschaftliche Lage zu reagieren und Arbeitsplätze langfristig zu sichern“, so Wiedenmann. Der Strukturwandel ist spürbar, und die Zukunft der Liebherr-Werke steht am Scheideweg, während die Belegschaft um ihre Existenz bangt.