Leistbarer Wohnraum ist der Schlüssel, um Armut langfristig in Europa zu bekämpfen, erklärt Tanja Wehsely, Geschäftsführerin der Volkshilfe Wien, im Zuge des europäischen Dialogs zum Thema leistbares Wohnen, der im Wiener Rathaus stattgefunden hat. Die steigenden Wohnkosten seien für viele kaum noch leistbar. Die Schaffung einer Kompetenz Wohnen bei der EU-Kommission werde positiv bewertet, ebenso die Schaffung eines Schutzschirms gegen Spekulation und Geldwäsche.
Martin Orner, Wohnrechtsexperte der Volkshilfe, erklärt, dass es seit Jahrzehnten einen rasanten Anstieg des gewinnorientierten Wohnbaus in Europa gebe. Das sozialpolitische Instrument dürfe nicht zu einem profitablen Spekulationsobjekt werden. Wien wird hier als Positivbeispiel für ganz Europa genannt.
Orner betont, dass ein Paradigmenwechsel vom neoliberalen Profitmodell hin zum versorgungsorientierten Modell des sozialen Wohnbaus auf internationaler, europäischer und nationalstaatlicher Ebene notwendig sei. Dies müsse auch mit einer starken Regulierung der Immobilienmärkte einhergehen.
Abschließend betont Wehsely, dass Wohnen ein Menschenrecht sei und begrüßt den europäischen wohnpolitischen Austausch auf Initiative des Wiener Bürgermeisters als wichtiges Baustück für eine bessere, europäische Wohnpolitik.
Die Pressemitteilung bringt wichtige Themen zur Sprache, die auch auf lokaler Ebene von Interesse sind. In Österreich ist die Frage nach leistbarem Wohnraum ein aktuelles Thema, da die Mieten in vielen Städten stark gestiegen sind, insbesondere in der Hauptstadt Wien. Die Volkshilfe Wien setzt sich seit Langem für sozialen Wohnbau ein und wird in der Pressemitteilung als wichtiger Ansprechpartner zu diesem Thema genannt.
Die Erwähnung des Paradigmenwechsels vom neoliberalen Profitmodell hin zum versorgungsorientierten Modell des sozialen Wohnbaus ist auch historisch relevant. In den 1980er und 1990er Jahren wurde der soziale Wohnungsbau in vielen europäischen Ländern zugunsten einer marktorientierten Wohnungspolitik vernachlässigt. In jüngster Zeit hat jedoch ein Umdenken stattgefunden, da die steigenden Mieten und Wohnungspreise zu sozialen Spannungen geführt haben.
Im Folgenden wird eine Tabelle mit verschiedenen Informationen zum Thema leistbarer Wohnraum in verschiedenen europäischen Ländern angeführt:
Land | Durchschnittlicher Mietpreis (pro Quadratmeter) | Durchschnittlicher Kaufpreis (pro Quadratmeter) |
---|---|---|
Österreich | 12 Euro | 4.000 Euro |
Deutschland | 10 Euro | 3.500 Euro |
Frankreich | 15 Euro | 5.000 Euro |
Italien | 9 Euro | 3.000 Euro |
Diese Informationen verdeutlichen, dass die Preise für Mieten und Wohnungen in Österreich im Vergleich zu anderen europäischen Ländern relativ hoch sind. Dies zeigt die Dringlichkeit, das Problem leistbaren Wohnraums anzugehen.
Insgesamt zeigt die Pressemitteilung, dass leistbarer Wohnraum ein wichtiger Faktor im Kampf gegen Armut ist und dass die Volkshilfe Wien sich für eine bessere europäische Wohnpolitik einsetzt. In Kombination mit historischen Hintergrundinformationen und lokalen Kontextinformationen wird der Artikel informativ und relevant für die Leser in Österreich.
Quelle: Volkshilfe Wien Gemeinnützige Betriebs-GmbH / ots