Die Automobilindustrie in Deutschland steht vor einer nie dagewesenen Herausforderung, die nicht nur die Zukunft der Branche, sondern auch die des gesamten Industriestandorts Deutschland betrifft. In Anbetracht der sich zuspitzenden Krise, dem langsamen Vorankommen der Elektromobilität und den Investitionsrückgängen wird ein schnelles Handeln nötiger denn je. Die IG Metall hat deshalb einen umfassenden 11-Punkte-Plan vorgelegt, der eine gezielte Industriepolitik fordert, um die Sicherheit der Arbeitsplätze zu gewährleisten und eine starke industrielle Basis in Deutschland zu schaffen. Die Forderungen zielen auf Investitionen und planbare Energiekosten ab, die für die energieintensiven Industrien von essenzieller Bedeutung sind.
Eine schnelle Stärkung der Elektromobilität könnte sowohl dem Klima als auch den vielen Herstellern und Zulieferern zugutekommen, die bereits Milliarden in diese Technologie investiert haben. Eine Beschleunigung dieses Prozesses ist nicht nur wünschenswert, sondern dringend notwendig, da Strafzahlungen wegen des Verfehlens von Klimazielen im nächsten Jahr drohen. Darüber hinaus könnte eine Wiederbelebung der Elektromobilität die deutsche Industrie im internationalen Wettbewerb stärken und würde gleichzeitig als Konjunkturprogramm für die Automobilbranche fungieren.
Konkrete Maßnahmen für die Zukunft der E-Mobilität
Die Bundesregierung hat bereits auf die Problematik reagiert und eine Sonderabschreibung für gewerblich erworbene emissionsfreie Fahrzeuge eingeführt. Dies ist jedoch nur der Anfang, und die IG Metall fordert schnellere und umfassendere Maßnahmen. Zu den zentralen Punkten gehören unter anderem:
- Die Wiederbelebung der Förderung für private Käufer von reinen Elektrofahrzeugen und Plug-In-Hybriden. Dies sollte sozial abgestimmt erfolgen und könnte in Form einer Kaufprämie oder einer steuerlichen Abzugsfähigkeit umgesetzt werden.
- Ein sozial ausgerichtetes Leasingprogramm sollte für Menschen mit niedrigem Einkommen und langen Pendelstrecken entwickelt werden, um ihnen den Zugang zur Elektromobilität zu erleichtern.
- Die Förderung sollte sich auf Fahrzeuge konzentrieren, die einen erheblichen europäischen Wertschöpfungsanteil aufweisen, unabhängig vom Hauptsitz des Herstellers.
- Der Gebrauchtwagenmarkt für Elektrofahrzeuge ist von entscheidender Bedeutung, um die breite Akzeptanz zu fördern. Daher sollte eine besondere Unterstützung des Kaufes von gebrauchten E-Autos geprüft werden.
- Eine Erhöhung der Absetzbarkeit der Leasingraten von den Betriebsausgaben bei Elektrofahrzeugen wird ebenfalls gefordert, um die wirtschaftliche Belastung für Unternehmen zu senken.
Die IG Metall weist zudem darauf hin, dass die Bundesregierung weitergehende Schritte einleiten sollte, wie beispielsweise:
- Senkung der Steuern auf Ladestrom, um die Kosten für das Laden von E-Fahrzeugen zu senken.
- Unterstützung einer Elektroquote für Unternehmensflotten, die derzeit von der EU-Kommission vorbereitet wird.
- Eine ambitionierte Umsetzung der EU-Gebäuderichtlinie, um mehr Ladepunkte an zentralen Orten wie Wohnhäusern und Unternehmen zu schaffen.
- Finanzierung für den Aufbau eines initialen Ladenetzes für Nutzfahrzeuge.
- Stärkere Förderung der Batterieforschung, eine Schlüsseltechnologie für umweltfreundliche Mobilität.
Es bleibt abzuwarten, wie schnell die geforderten Maßnahmen umgesetzt werden, wie www.igmetall-leipzig.de berichtet. Die kommenden Monate werden entscheidend sein für die Zukunft der E-Mobilität in Deutschland und die gesamte Automobilindustrie. Das Geschick des Industriestandorts hängt entscheidend davon ab, inwieweit der Druck der IG Metall und anderer Interessengruppen ernst genommen wird. Die Maßnahmen sind nicht nur für die aktuelle Situation wichtig, sondern auch für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit und ökologischen Ziele des Landes.
Für eine detaillierte Betrachtung des Falls, siehe den Bericht auf www.igmetall-leipzig.de.