In Köln brodelt es! Die Stadt steht vor einem gewaltigen Problem: Ein akuter Mangel an Gewerbeflächen droht die wirtschaftliche Entwicklung zu bremsen. Manfred Janssen, Geschäftsführer der Köln-Business Wirtschaftsförderung, warnt eindringlich: In den nächsten 20 Jahren fehlen rund 500 Hektar für Industrie und Gewerbe! Das bedeutet, dass etwa 50.000 Arbeitsplätze auf der Strecke bleiben könnten. Seit 2011 sind bereits 43 Hektar durch Umwidmung verloren gegangen, und immer wieder müssen Unternehmen abgewiesen werden, die sich in Köln ansiedeln wollen.
Doch es gibt Hoffnung! Rund 40 Unternehmen, Verbände und Projektentwickler haben sich in den letzten Monaten intensiv mit der Zukunft der Kölner Gewerbe- und Industriegebiete beschäftigt. Das Ergebnis: Ein innovatives „Stadtentwicklungskonzept für die produzierende Wirtschaft“ wurde kürzlich im Historischen Rathaus vorgestellt. Nora Wilmsmeier vom Amt für Stadtentwicklung und Statistik betont die Dringlichkeit: „Wo Betriebe aufgeben, dürfen Flächen nicht umgewidmet werden.“ Gleichzeitig müsse die Nutzung der bestehenden Areale optimiert und der Klimawandel in die Planungen einbezogen werden.
Neue Konzepte für die Zukunft
Ein herausragendes Projekt ist „Fusion Cologne“, das in Niehl entstehen soll. Die Häfen und Güterverkehr Köln (HGK) planen hier ein 55 Hektar großes Areal für Produktion, Logistik, Forschung und Innovation. Mit mehrstöckigen Gebäuden, begrünten Fassaden und klimaneutraler Wärmeversorgung soll ein Gleichgewicht zwischen Ökologie und Wirtschaft geschaffen werden. Peter Trapp, Geschäftsführer von „Fusion Cologne“, erklärt: „Wir hoffen, mit diesem Produkt den Konflikt zu verkleinern.“ Zudem sollen Nachverdichtungen und eine bessere Sortierung von Flächen neue Möglichkeiten für Produktionsbetriebe schaffen.
Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker warnt vor den „enormen Konkurrenzkämpfen“ um die begrenzten Flächen. Der Wohnsektor sowie der Natur- und Klimaschutz fordern immer mehr Raum, während die Wirtschaft dringend Platz zum Wachsen benötigt. „Wirtschaftliche Stagnation ist ein gesellschaftliches Pulverfass“, so Reker. Das neue Konzept zeigt, dass es Alternativen zur Expansion auf der grünen Wiese gibt und die Stadt sich aktiv um ihre wirtschaftliche Zukunft kümmert.