In Niedersachsen steht ein alarmierendes Problem im Raum: Rund jedes achte Kind unter drei Jahren hat keinen Platz in einer Kindertagesstätte. Diese besorgniserregende Lage wird durch eine aktuelle Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft untermauert. An einem bundesweiten Vergleich zeigt sich, dass es insgesamt about 306.000 fehlende Kita-Plätze gibt.
Genauer betrachtet fehlt ausgerechnet in Niedersachsen 12,4 Prozent aller Kinder unter drei Jahren ein Betreuungsplatz. Zum Vergleich, vor einem Jahr waren es 15,2 Prozent. Auch auf nationaler Ebene ist der Bedarf hoch: Hier fehlt es für 13,6 Prozent der unter Dreijährigen an Kita-Plätzen. Der größte Mangel ist dabei in Bremen zu verzeichnen, wo die Lücke bei 23,9 Prozent liegt. Positiv ist jedoch zu vermerken, dass die Anzahl der fehlenden Plätze im Vergleich zum Vorjahr um etwa 38.000 zurückgegangen ist. dieses Zurückgehen wird allerdings vor allem auf einen Rückgang der Geburtenzahlen zurückgeführt.
Regionale Unterschiede in der Betreuungsversorgung
Ein wesentliches Merkmal dieser Studie ist das auffällige Gefälle zwischen Ost- und Westdeutschland. In der aktuellen Berechnung fehlen in Westdeutschland 277.900 Plätze für unter Dreijährige, während es in Ostdeutschland nur 28.200 sind. Diese Ungleichheit führt dazu, dass im Osten durch sinkende Geburtenzahlen eine „Rückbau der Betreuungsinfrastruktur“ zu erwarten ist. Im Gegensatz dazu wird für Westdeutschland ein schnellerer Ausbau der Betreuungsangebote gefordert, insbesondere da der Bedarf in der Region voraussichtlich weiter zunehmen wird.
Die Problematik ist seit Jahren bekannt, und die Herausforderung, allen Kindern und deren Familien eine verlässliche Betreuung anzubieten, bleibt bestehen. Diese Herausforderung wird durch einen geplanten Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in den Grundschulen zusätzlich erschwert, da die Befürchtungen wachsen, dass dies die Situation noch verschärfen könnte.
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