Im dritten Quartal 2024 hat Nordrhein-Westfalen einen alarmierenden Anstieg der Unternehmensinsolvenzen erlebt. Laut Angaben der Informations- und Technikgesellschaft Nordrhein-Westfalen wurden in den Monaten von Juli bis September 1.461 Insolvenzen registriert, was einem Anstieg von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht, als es noch 1.293 Verfahren waren. Dies stellt die höchste Zahl an Unternehmensinsolvenzen seit sieben Jahren dar, eine besorgniserregende Entwicklung, die auch die Zahl der betroffenen Arbeitnehmer betrifft, die auf 7.696 gestiegen ist. Die voraussichtlichen Forderungen aus diesen Verfahren belaufen sich auf 1,7 Milliarden Euro, ein Anstieg von 8,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, berichtet lokalklick.eu.
Der Insolvenztrend zeigt, dass die gesamte Bundesrepublik Deutschland einen dramatischen Anstieg der Insolvenzen erlebt hat. Im dritten Quartal 2024 wurden 3.991 Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften verzeichnet, was den höchsten Wert in den letzten 14 Jahren darstellt. Dies im Vergleich zu nur 3.047 Insolvenzen im dritten Quartal des Vorjahres, was einer erschreckenden Steigerung von 31 Prozent entspricht. Besonders ausgeprägt war der Anstieg in Bayern mit 56 Prozent und in Baden-Württemberg mit 42 Prozent. Der Leiter der IWH-Insolvenzforschung, Steffen Müller, betont, dass die aktuellen Insolvenzzahlen die Nachwirkungen der Corona-Pandemie widerspiegeln, als viele Unternehmen durch staatliche Hilfen vor dem Ruin bewahrt wurden, wie der Fall von FTI Touristik zeigt. Auch diese Zahlen sind alarmierend, da die betroffenen Arbeitsplätze um 44 Prozent gestiegen sind, während in einigen Branchen der Rückgang der Insolvenzen nur eine Momentaufnahme sein könnte, wie iwh-halle.de berichtet.
Besonders kritisch ist die Situation im Baugewerbe, das mit 276 Insolvenzverfahren einen Anstieg von 13,1 Prozent verzeichnete, während der Bereich der unternehmensnahen Dienstleistungen mit 31 Prozent den höchsten Anstieg in der Insolvenzstatistik aufweist. Diese Entwicklungen zeigen ein deutlich erhöhtes Risiko für die deutsche Wirtschaft auf, die sich bereits in einer Schwächephase befindet und von den Folgen der Pandemie weiterhin belastet wird.
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