Bielefeld – Die Bau- und Immobilienbranche in Deutschland sieht sich gegenwärtig mit ernsthaften Herausforderungen konfrontiert, darunter Inflation, Materialknappheit, hohe Energiekosten und ein Mangel an Fachkräften. Um diesen Schwierigkeiten zu begegnen, präsentiert die Wirtschaftsregion Ostwestfalen-Lippe gemeinsam mit den Städten Bielefeld, Paderborn und Gütersloh auf der internationalen Immobilienmesse EXPO REAL in München zukunftsweisende Lösungen. Diese bedeutende Veranstaltung findet vom 7. bis 9. Oktober statt und zieht mit 40.000 Besuchern aus 70 Ländern die Aufmerksamkeit der Branche auf sich.
„Ostwestfalen-Lippe hat sich als starke Wirtschaftsregion etabliert, in der Investoren von den moderaten Immobilienpreisen und der hohen Lebensqualität profitieren können“, erklärt Björn Böker von der OstWestfalenLippe GmbH. Die Region fokussiert sich auf nachhaltige Projekte, die die Nutzung von Flächen optimieren. Dabei zählen innovative Konzepte wie die Wissenswerkstatt in Bielefeld, das Zukunftsquartier in Paderborn und das Mansergh Viertel in Gütersloh zu den Highlights. Solche Initiativen zeigen nicht nur den Willen zur ökologischen verantwortungsvollen Entwicklung, sondern auch den Lernerfolg in Bezug auf zukunftssichere Stadtplanung.
Nachhaltigkeit durch Upcycling von Stadtflächen
Ein zentrales Konzept der Stadtentwicklung in Bielefeld ist das Upcycling bestehender Flächen. Die Stadt fördert die Revitalisierung und Wiederverwendbarkeit von Arealen, anstatt neuen Boden in Anspruch zu nehmen. Beispiele hierfür sind die kürzlich eröffnete Wissenswerkstatt in einer ehemaligen Stadtbibliothek, die einen Ort der Begegnung zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft bietet. Ebenso wichtig ist der neue Campus für Wissenschaft und Technologie, der den Biotech-Unternehmen eine Plattform für Innovationen bietet. Hierbei handelt es sich um einen nachhaltigen Ansatz, der nicht nur ökologische, sondern auch soziale und wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt.
Dr. Marco Trienes, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung in Paderborn, hebt hervor, dass mit dem Zukunftsquartier auf einem ehemaligen Kasernengelände ein städtebauliches Projekt mit Ideen für modernes Wohnen und Arbeiten entsteht. Auf insgesamt 54 Hektar, was etwa 50 Fußballfeldern entspricht, sollen in den kommenden Jahren hochwertige Wohnmöglichkeiten und Arbeitsplätze geschaffen werden. Das Ziel ist es, diese neu gestalteten Stadtteile mit einem Fokus auf innovative Mobilitäts- und Energiesysteme zu versehen und somit zur nachhaltigen Entwicklung beizutragen.
Ein weiteres Beispiel ist das Alanbrooke Quartier in Paderborn, das gerade für Kreativunternehmen gestaltet wird. Auf 18 Hektar sollen 800 Wohneinheiten sowie ein Zentrum für innovative Ideen entstehen. Laut Trienes sind gerade die Synergien zwischen den verschiedenen Akteuren der Kreativwirtschaft entscheidend, um neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.
Doch nicht nur Bielefeld und Paderborn setzen auf Nachhaltigkeit. Auch Gütersloh treibt voran, was zukunftsorientiertes Wohnen angeht. Das Mansergh Quartier soll Platz für rund 2.100 Menschen bieten und dabei moderne Architektur mit umweltfreundlichen Lösungen verbinden. Albrecht Pförtner, Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft conceptGT, beschreibt das Projekt als wegweisend für die regionale Entwicklung, indem es Bildung, Gewerbe und Wohnraum miteinander verknüpft.
Die EXPO REAL stellt damit nicht nur eine Plattform für die Präsentation dieser Projekte dar, sondern ermöglicht auch den Austausch über moderne Lösungen im Bereich der Stadtplanung. Dies bekräftigt Marco Müller von der GEwerk GmbH, die als Premiumpartner auf der Messe vertreten ist. Der Messeauftritt wird als Gelegenheit gesehen, die eigene Kompetenz im Rahmen der bundesweiten Entwicklung darzustellen und Kontakte zu knüpfen.
In diesem Kontext ist das innovative Standortmanagement in Bielefeld erwähnenswert, das durch digitale Lösungen wie ein Standortportal und die Analyse von Passantenströmen unterstützt wird. Diese Technologien helfen dabei, die städtischen Bedürfnisse besser zu verstehen und die Planungen entsprechend zu optimieren. „Wir möchten die Stadt zukunftsorientiert entwickeln“, erklärt Henrich Hardieck von der WEGE mbH.
Der Gemeinschaftsstand der Region Ostwestfalen-Lippe ist in Halle B1, Stand 241 zu finden und bietet den Besuchern eine Möglichkeit, sich mit Vertretern der beteiligten Städte und Organisationen über deren Pläne und Projekte auszutauschen.
Weitere Informationen zu den Entwicklungen und Projekten in der Region sind auf der Messe zu finden und werfen Licht auf eine strategische Planung, die die Weichen für die nachhaltige Entwicklung Ostwestfalen-Lippes stellt.