In einer Welt, in der es oft schwer ist, aufgrund von Vergangenem eine zweite Chance zu bekommen, hebt sich die Bio-Rösterei Heyho GmbH aus Lüneburg durch ein innovatives und mitfühlendes Arbeitskonzept hervor. Die Firma setzt sich aktiv dafür ein, Menschen einzustellen, die aus verschiedenen Gründen, wie etwa psychischen Problemen oder Suchtproblemen, Schwierigkeiten haben, Zugang zum Arbeitsmarkt zu finden. Diese Initiative ist mehr als nur ein geschäftliches Unterfangen; sie ist Ausdruck von sozialer Verantwortung und Empathie.
Die Unternehmensphilosophie von Heyho zielt darauf ab, den Fokus nicht auf die Vergangenheit des Einzelnen zu legen, sondern auf die Fähigkeiten und Talente, die diese Menschen in die Arbeit einbringen können. „Bei Heyho nennen wir das bewegte Lebensläufe“, erklärt Theresa Gessert, die Pressesprecherin des Unternehmens. Diese Perspektivwechsel ist zentral für das Verständnis, was es bedeutet, einen Arbeitsplatz zu haben. Statt Vorurteile zu bedienen, wird hier die Vielfalt menschlicher Erfahrungen als wertvoller Beitrag zum Team angesehen.
Ein stabiler Job mit Perspektive
Die Mitarbeiter der Heyho GmbH genießen die Sicherheit eines stabilen Einkommens und die Möglichkeit, langfristig in einem Unternehmen zu arbeiten, das ihre Talente wertschätzt. Dies ist besonders wichtig, da viele von ihnen zuvor keinen guten Zugang zu regulären Arbeitsplätzen hatten. Die Philosophie der Rösterei reflektiert einen bewussten Schritt in Richtung Inklusion und gesellschaftlicher Teilhabe.
Die Herstellung Bio-zertifizierter Müsli-Produkte ist dabei nicht nur ein Geschäftsmodell, sondern auch eine Art, um diese Philosophie zu verwirklichen. „Wir rösten Hafer, um Menschen einzustellen und nicht andersrum“, betont Gessert. Diese bemerkenswerte Aussage unterstreicht die Priorität des Unternehmens, soziale Verantwortung über Profitmaximierung zu stellen. Es zeigt, dass die Rösterei eine Umgebung schaffen will, in der Menschen trots schwierigem Lebenslauf gedeihen und wachsen können.
Die Bedeutung solcher Initiativen kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. In einem Arbeitsmarkt, der oft rücksichtslos gegenüber denjenigen ist, die aus der Reihe tanzen, bietet Heyho ein Beispiel für andere Unternehmen, wie man wirtschaftlichen Erfolg und soziale Verantwortung miteinander verbinden kann. Die Rösterei hat sich damit nicht nur als Arbeitgeber, sondern auch als ein Ort der Hoffnung etabliert, wo individuelle Geschichten eine neue Bedeutung finden können.
Zusätzlich ist es wichtig zu betonen, dass solche Projekte nicht nur den Betroffenen selbst, sondern auch der Gesellschaft zugutekommen. Menschen, die in einem unterstützenden Umfeld arbeiten, sind oft besser in der Lage, ihr Leben zu stabilisieren und zu einem positiven Selbstbild zu gelangen. Soziale Integration wird durch solche Initiativen gefördert und es entsteht ein positiver Kreislauf von Beschäftigung und sozialer Teilhabe.
Heyho steht damit stellvertretend für eine wachsende Bewegung in der Wirtschaft, die sich der sozialen Verantwortung und dem ethischen Unternehmertum verschrieben hat. Es bleibt abzuwarten, wie andere Unternehmen auf dieses inspirierende Beispiel reagieren werden, doch die Weichen sind bereits gestellt für eine Zukunft, in der ein respektvoller Umgang mit Menschen und ihren Lebensgeschichten mehr Platz im Wirtschaftsleben findet.
– NAG