Darauf haben wir gewartet: Die Haupternte der heurigen österreichischen Erdbeersaison steht kurz bevor. Dann werden die ersten regionalen Erdbeeren aus dem Freiland geerntet. Erdbeeren aus dem Tunnelanbau werden bereits seit Anfang April gepflückt. Je nach Region werden größere Freilandmengen ab Mitte Mai erwartet.
Konsumentinnen und Konsumenten legen beim Kauf von Lebensmitteln Wert auf Qualität, Frische und Herkunft. So ist auch die Nachfrage nach frischen, regionalen und saisonalen Erdbeeren in den letzten Jahren gestiegen. Während regionale Erdbeeren aus dem Gewächshaus ganzjährig in begrenzten Mengen erhältlich sind, wird im Tunnelanbau seit Anfang April geerntet. Die beliebten Freiland-Erdbeeren haben hierzulande rund drei Monate Saison. Der Höhepunkt der Ernte der nicht-verfrühten Freilandbestände wird heuer in der zweiten Mai- bis ersten Junihälfte erwartet.
Erdbeeren sind überaus beliebt bei den Österreicherinnen und Österreichern. Für die roten Früchte gab ein durchschnittlicher österreichischer Haushalt im Vorjahr laut RollAMA der AMA-Marketing insgesamt 19,6 Euro aus. Im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) wurden 10.304 Tonnen Erdbeeren für rund 64,52 Millionen Euro abgesetzt. Damit sind Erdbeeren wertmäßig die viertbeliebteste Obstsorte in Österreich. Mehr als die Hälfte der süßen Früchte wird im klassischen Supermarkt gekauft, 31 Prozent im Diskont und 12 Prozent gelangen über die Direktvermarktung zu den Konsumentinnen und Konsumenten.
Die Österreicherinnen und Österreicher legten 2023 laut RollAMA auch mehr Wert auf Bio-Qualität bei Erdbeeren. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Bio-Anteil im LEH nämlich fast verdoppelt auf mengenmäßig 4,1 Prozent. Wertmäßig lag der Anteil der eingekauften Bio-Erdbeeren bei knapp 5 Prozent. Leicht gestiegen ist zudem auch der Pro-Kopf-Verbrauch von Erdbeeren: Laut der vorläufigen Versorgungsbilanz 2022/23 der Statistik Austria verspeisten die heimischen Verbraucherinnen und Verbraucher jeweils 3,6 Kilogramm Erdbeeren.
Erdbeeren mit dem AMA-Gütesiegel unterliegen strengen Qualitätsstandards und Zertifizierungen. Das garantiert hohe Qualität, nachvollziehbare Herkunft und unabhängige Kontrollen. Derzeit nehmen rund 70 Erdbeer-Produzentinnen und -Produzenten am AMA-Gütesiegel-Programm teil. Die größten Anbauflächen für Erdbeeren befinden sich in Niederösterreich (513 Hektar Erdbeer-Erwerbsanbau), Oberösterreich (320 Hektar) und der Steiermark (180 Hektar). Österreichweit lag die Anbaufläche im Jahr 2022 bei 1.221 Hektar, auf denen 16.930 Tonnen Erdbeeren produziert wurden.
Erdbeeren werden in Österreich hauptsächlich im Freiland angebaut. Der Anbau unter Folie ist ebenfalls weit verbreitet, insbesondere in höheren Lagen oder Regionen mit kühlerem Klima. Der Vorteil von Folien besteht in der Reduktion des Risikos von Krankheiten, der Erhöhung des Ertrags und der Verlängerung der Saison.
Wussten Sie, dass …?
Obgleich Erdbeeren gemeinhin als „Beeren“ bezeichnet werden, stellen sie aus botanischer Perspektive keine Beeren dar. Beeren entwickeln sich aus einer einzigen Blüte mit einem oder mehreren Fruchtknoten und Samen, während Erdbeeren aus zahlreichen Fruchtknoten auf einem vergrößerten Blütenboden entstehen. Die einzelnen gelben Samen auf der Oberfläche der Erdbeere stellen in botanischer Hinsicht jeweils eine einzelne Frucht dar, sodass die Erdbeere zu den Sammelnussfrüchten gezählt wird.
Tabelle: Anbauflächen und Produktion von Erdbeeren in Österreich (2022)
| Bundesland | Anbaufläche (Hektar) | Produktion (Tonnen) |
|——————|———————|———————|
| Niederösterreich | 513 | 7.140 |
| Oberösterreich | 320 | 4.480 |
| Steiermark | 180 | 2.520 |
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Fotocredit: AMA-Marketing/Hobel
Quelle: Agrarmarkt Austria Marketing GmbH / ots