In der Welt der Pflanzen gibt es eine, die eine Vielzahl von Vorteilen bietet – und das ist nicht nur ein bloßes Gerücht. Hanf, eine vielseitige Pflanze, wird oft übersehen, obwohl sie die Fähigkeit hat, CO₂ zu binden, Böden zu regenerieren und zahlreiche Produkte zu liefern, darunter Lebensmittel, Baustoffe und Textilien. Doch trotz dieser positiven Eigenschaften scheint der Anbau in Deutschland stagnierende Tendenzen aufzuzeigen.
Auf dem kürzlich abgehaltenen deutsch-polnischen Unternehmerforum im Bioökonomie-Zentrum in Relzow, nördlich von Anklam, trafen sich Landwirte, Unternehmer und Forscher, um über die Potenziale von Hanf zu sprechen. Während die Anwesenden im Allgemeinen die Vorzüge der Pflanze kannten, wurde klar, dass die wirtschaftliche Verwertung und der Anbau noch große Herausforderungen mit sich bringen.
Herausforderungen beim Hanfanbau
Birgit Pscheidl von der Recoga Bios UG warf beim Workshop „Hanf als Lebens- und Futtermittel“ einen kritischen Blick auf die Lage des Hanfanbaus in Mecklenburg-Vorpommern, wo die Anbauflächen mittlerweile auf weniger als 200 Hektar geschrumpft sind. Gründe hierfür liegen unter anderem in der fehlenden Förderung und der begrenzten Abnehmerstruktur. Landwirte müssen Lohnunternehmen für die Ernte beauftragen, was die Kosten in die Höhe treibt und den Anbau unattraktiv macht.
Ein weiteres Hemmnis ist das sogenannte „Image-Problem“ von Hanf. Viele Menschen denken zunächst an das psychoaktive Cannabis, das mit dem Genuss von Marihuana in Verbindung steht. Tatsächlich enthält die Nutzpflanze einen sehr geringen Anteil an Tetrahydrocannabinol (THC) und eignet sich somit nicht für die Produktion berauschender Produkte.
Die Skepsis der Konsumenten wird auch bei Produkten deutlich, die Hanfsamen enthalten. Auf der Grünen Woche in Berlin zeigte sich, dass viele Besucher einen Stand verließen, nachdem sie erfuhren, dass Hanf im Produkt enthalten war. Diese Unsicherheit erinnert an frühere Zeiten, als vor dem Verzehr von Mohn gewarnt wurde, weil aus Schlafmohn Opium gewonnen werden kann.
Selbst bei der Verwendung von Hanf als Alternativmaterial im Bauwesen ist die Akzeptanz begrenzt. Der Weg zur Zulassung von Hanfprodukten als Baustoff ist langwierig, und die Kosten für Prüfungen, wie etwa die Eignung als Dämmmaterial, liegen bei rund 100.000 Euro.
Lösungsansätze aus Brandenburg
Marten Helmke, ein Vertreter des Schweriner Landwirtschaftsministeriums, gestand ein, dass Deutschland in den letzten 30 Jahren unter einem Stillstand im Bereich Hanf leidet. Er plädierte für dringend notwendige Änderungen, darunter eine gezielte Förderung des Anbaus sowie die Reduzierung bürokratischer Hürden. Allein die Landesregierung könne hier jedoch nicht viel ausrichten.
Es wurde auch angeregt, ein Kompetenz- und Informationszentrum nach dem Vorbild Brandenburgs zu schaffen. Interessanterweise wird im benachbarten Bundesland auf mittlerweile 1400 Hektar Nutzhanf angebaut. Ein Schritt, der möglicherweise als Modell für andere Bundesländer dienen könnte und das Potenzial von Hanf in Deutschland nachhaltig stärken würde.
Für mehr Details zu diesem Thema sorgt die umfassende Berichterstattung von www.uckermarkkurier.de, die die vielseitigen Eigenschaften und Herausforderungen des Hanfanbaus in Deutschland detailliert darlegt.