In Felsberg im Schwalm-Eder-Kreis wird es keine doppelten Glasfaserausbauprojekte geben, da das Unternehmen Glasfaserplus seine Pläne zurückzieht. Dies überrascht viele Bewohner, da erst vor einem halben Jahr ein Ausbau für die Gemeinde angekündigt wurde. Wie die Kunden in offiziellen Schreiben erfahren haben, wurde die Bestellung ihrer Glasfaseranschlüsse storniert, was bei den Entscheidungsträgern der Telekom und der Stadt auf großes Unverständnis stößt.
Glasfaserplus, ein Joint Venture zwischen der Deutschen Telekom und dem IFM Global Infrastructure Fund, hatte große Pläne für Felsberg. Diese scheinen nun in der Realität nicht umsetzbar zu sein. Auf Nachfrage von Seiten der Telekom, wo das Unternehmen Rückzieher macht, teilte man mit, dass die Berechnung der Ausbauvorhaben auf verschiedenen Faktoren beruht. Eingeschlossen seien Inflation, steigende Baukosten sowie die Verfügbarkeit von Baupersonal, die alle dazu beigetragen haben, dass das Unternehmen seine Pläne nicht weiter verfolgen kann.
Details zum Rückzug
Die Rücknahme des Glasfaserausbaus betrifft alle, die über die Telekom einen Glasfaseranschluss bei Glasfaserplus bestellt hatten. Ein mit den aktuellen Entwicklungen vertrauter Stadtrat, Hartmut Wagner, informierte darüber, dass der bereits fortgeschrittene Ausbau der Our Green Fibre (UGG) in Felsberg eine Rolle spielen könnte. Diese Initiative hat bereits 80 bis 85 Prozent der Kernstadt erfolgreich erschlossen. Dies wirft eine wichtige Frage auf: Wieso hat die Stadt noch keine offiziellen Informationen von Glasfaserplus oder der Telekom erhalten, bevor diese globalen Entscheidungen getroffen wurden?
Das Rathaus erklärte, dass es wichtig sei, die negativen Auswirkungen des Glasfaserausbaus für die Bürger so gering wie möglich zu halten. Es sind zwar keine Pläne zur Nutzung der Straßen ohne Grund angekündigt, der Mangel an Informationen und Transparenz über die Änderungen sorgt jedoch für Unsicherheit unter den Anwohnern.
Alternative Angebote für Felsberg
Trotz der schlechten Nachrichten für Felsberg gibt es positive Entwicklungen in der Umgebung. So expandiert Glasfaserplus in der benachbarten Gemeinde Melsungen. Auf Nachfrage teilte das Unternehmen mit, dass es dort keine gemeldeten Rückzüge von den ursprünglichen Plänen gebe und dass sie auch in anderen Kommunen des Schwalm-Eder-Kreises aktiv bleiben. Dazu zählen Wabern, Borken und Fritzlar.
Die Telekom bietet den betroffenen Kunden in Felsberg stattdessen Alternativen an. In den Kündigungsschreiben wird darauf hingewiesen, dass sie die schnellsten Internetverbindungen ab sofort nutzen können, bis eine endgültige Lösung gefunden werden kann. Die Telekom hat versprochen, dass die Kunden bis zum Jahresende die Möglichkeit haben, „Next Speed“ kostenlos zu nutzen. Das bedeutet, dass sie kontinuierlich die nächsthöhere Bandbreite zum gleichen Preis erhalten werden.
Inmitten dieser Entwicklungen gibt es auch kleinere lokale Unternehmungen, die versuchen, das wirtschaftliche Leben am Laufen zu halten. Im Café „Einfach nur so“ in der Felsberger Obergasse, berichtet Inhaber Christian Jacob, dass immer mehr Kunden das Café besuchen, was in diesen umwälzenden Zeiten ein positives Zeichen für die Gemeinschaft darstellt.
Der Rückzug von Glasfaserplus aus Felsberg zeigt, wie dynamisch und herausfordernd der Ausbau der digitalen Infrastruktur in Deutschland sein kann. Der Mangel an Transparenz und der plötzliche Stopp der Ausbaupläne wecken Fragen über die Zukunft der Vernetzung in der Region.
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