Die Region Aachen steht vor der Herausforderung, den Mangel an Fachkräften zu bewältigen. Um die wirtschaftliche Zukunft in der Region zu sichern, hat der Region Aachen Zweckverband (RAZV) eine Initiative gestartet, die darauf abzielt, die regionalen Kräfte zu vereinen und die Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften zu erhöhen. Diese Maßnahme erscheint umso wichtiger, da die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Region zunehmend gefährdet ist.
In einem bemerkenswerten Schritt haben Vertreter der regionalen Wirtschaftscluster zusammen mit dem RAZV beschlossen, ihre Kräfte zu bündeln und intensiver zusammenzuarbeiten. Ulla Thönnissen, die Geschäftsführerin des RAZV, äußerte sich erfreut über diese Entwicklung und betonte die Notwendigkeit eines starken Schulterschlusses zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung. „Gemeinsam sind wir effektiver als jeder für sich allein“, sagte Thönnissen und hob hervor, dass Kooperation auch bedeutet, gemeinsam zu wachsen und Synergien zu nutzen.
Ein gemeinsames Ziel
Die Partner beabsichtigen, durch ein abgestimmtes Regionalmarketing die Sichtbarkeit der Region zu erhöhen. Dies betrifft nicht nur Düren, Euskirchen, Heinsberg und Aachen, sondern die gesamte Region, um ein einheitliches Bild nach außen zu tragen. Ziel ist es, doppelte Arbeiten und Strukturen zu vermeiden und stattdessen eine effiziente Interessenvertretung zu schaffen.
Besonders hervorzuheben ist, dass zum ersten Mal alle wichtigen regionalen Cluster eine branchenübergreifende Zusammenarbeit verankert haben. Dies wurde durch einen Kooperationsvertrag besiegelt, der von Vertretern mehrerer internationaler Unternehmen unterzeichnet wurde. Diese Partnerschaften umfassen mehr als 1000 Unternehmen, die alle mit dem gleichen Problem, dem Fachkräftemangel, konfrontiert sind.
„Eine gemeinsame Fachkräftekampagne, um die Vorzüge unserer Region darzustellen, ist von entscheidender Bedeutung“, erläuterte Oliver Grün, Vorstandsvorsitzender des Digital Hub Aachen. Dies ist besonders relevant im IT-Bereich, wo bundesweit 159.000 Stellen unbesetzt sind.
Stärkung der Regionalidentität
Edwin Büchter von der Laser-Region-Aachen betont die Notwendigkeit, die Region Aachen als attraktiven Standort für hochqualifizierte Fachkräfte zu positionieren. Die Absolventen der RWTH und FH Aachen sollten nicht gezwungen sein, nach ihrem Studium die Region zu verlassen. „Durch diese Kooperation wird die Strahlkraft unserer Wirtschaft nach außen hin gesteigert“, zeigte sich Büchter überzeugt.
Ein weiterer Aspekt der Initiative ist die Einbeziehung der Eifel, die zwar touristisch erfolgreich ist, jedoch wirtschaftlich stärker in den Fokus rücken möchte. Klaus Schäfer, Geschäftsführer der Eifel Tourismus GmbH, betonte, dass die Region für ihre Betriebe sichtbarer werden müsse, um im Wettbewerb um Fachkräfte zu bestehen.
Die breite Unterstützung dieser Initiative zeigt sich in der Vielzahl der Beteiligten, zu denen auch die AGIT mbH, die Wirtschaftsförderungen der Stadt Aachen und der umliegenden Kreise sowie die Industrie- und Handelskammer Aachen zählen. „Das Ziel ist es, gemeinsame Projekte umzusetzen und die wirtschaftliche Basis der Region langfristig zu stärken“, fasste Thönnissen zusammen.
Die Dynamik, die durch diese Zusammenarbeit entsteht, könnte weitreichende positive Effekte für die Region Aachen haben und sollte in den kommenden Monaten genau verfolgt werden. Die klare Botschaft ist, dass man sich den Herausforderungen des Fachkräftemangels gemeinsam stellen will, um die Zukunft der Region zu sichern.