Am 28. April, dem Workers´ Memorial Day, gedenkt die Gewerkschaft BAU-HOLZ (GBH) in Wien und Salzburg der verunglückten Baubeschäftigten und macht auf das Leid aufmerksam, das durch Arbeitsunfälle verursacht wird. Die GBH fordert zusätzliche Maßnahmen zum Gesundheitsschutz der Beschäftigten. Im Jahr 2023 gab es 15.036 Arbeitsunfälle am Bau, von denen 19 tödlich endeten. Obwohl dies im Vergleich zu den Vorjahren einen leichten Rückgang darstellt, ist die Unfallrate mit 52,1 von 1.000 Beschäftigten immer noch die höchste aller Branchen. Josef Muchitsch, der Bundesvorsitzende der GBH, betont, dass jeder Arbeitsunfall einer zu viel ist und dass es immer noch viel zu tun gibt, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Besonders vor dem Hintergrund steigenden Stresses und Arbeitsdrucks bezeichnet er Forderungen nach einer Arbeitszeitverlängerung als inakzeptabel.
Ein weiteres Problem, das auf Baustellen zunehmend spürbar wird, ist die Hitzebelastung aufgrund des Klimawandels. Bauarbeiter:innen müssen immer mehr Hitzetage und früher im Jahr beginnende Hitzewellen ertragen. Die GBH ist aktiv auf Baustellen unterwegs, um aufzuklären und fordert die Arbeitgeber auf, ihre Beschäftigten zu schützen. Die politisch Verantwortlichen werden aufgefordert, diese neuen Herausforderungen in die Gesetzgebung einzubeziehen. Insbesondere die geltende Hitzeregelung ab 32,5 Grad müsse konsequent umgesetzt werden oder es müsse ein Rechtsanspruch darauf geben.
Um Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten zu vermeiden und das Image der Bauberufe aufzuwerten, sind laut Muchitsch verstärkte Kontrollen, Aufklärung und Schulungen zu den Gefährdungen am Bau notwendig. Eine bessere Sicherheit für Bauarbeiter:innen würde nicht nur ihnen und ihren Familien viel Leid ersparen, sondern auch den Arbeitgebern und der Volkswirtschaft hohe Kosten.
Der Workers´ Memorial Day am 28. April hat für die GBH eine besondere Bedeutung. Rund um diesen Gedenktag finden Gedenkveranstaltungen und Mahnwachen an den Gedenksteinen der Gewerkschaft in Wien und Salzburg statt.
In der folgenden Tabelle sind die statistischen Informationen zu den Arbeitsunfällen am Bau im Jahr 2023 dargestellt:
Art der Arbeitsunfälle | Anzahl |
---|---|
Verunglückte Personen insgesamt | 15.036 |
Tödliche Arbeitsunfälle | 19 |
Die GBH setzt sich dafür ein, weitere Maßnahmen zum Gesundheitsschutz der Beschäftigten am Bau umzusetzen und das Image der Bauberufe aufzuwerten. Denn gerade in Zeiten des Klimawandels sind Bauarbeiter:innen von immer mehr Hitzetagen betroffen. Es liegt nun an den Arbeitgebern und der Politik, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten zu gewährleisten.
Quelle: ÖGB Österreichischer Gewerkschaftsbund / ots