
Im RLB Atelier in Lienz gibt es bald etwas ganz Besonderes zu entdecken: Am 11. April 2025 eröffnet die Ausstellung „Virtual Wind“ des Künstlers Daniel Leiter. Diese Rauminstallation vereint Kunst mit wirtschaftlichen und ökologischen Themen und wird bis zum 14. August jeweils zu den Öffnungszeiten der Bankstelle zu besichtigen sein. Die Vernissage beginnt um 19.00 Uhr.
Die Installation thematisiert den komplexen Zusammenhang zwischen den Interessen der Wirtschaft und den Auswirkungen auf die Umwelt. Anhand von Kabelzügen, die Windbewegungen simulieren, wird die Verbindung zwischen den Börsenkursen fossiler Rohstoffkonzerne und natürlichen Wetterphänomenen visualisiert. Laut Dolomitenstadt wird diese künstlerische Darstellung mit der Verwendung von Echtzeit-Börsendaten von Unternehmen wie Shell, BP und ExxonMobil konkretisiert.
Interaktive Windsimulation
Ein zentrales Element der Ausstellung sind 16 Elektromotoren, die speziell angefertigte Sonnenschirme steuern. Diese sind in der Lage, auf große Kursschwankungen zu reagieren und dabei die Windintensität zu simulieren. Steigt der Aktienkurs, weht der Wind stärker; fällt er, lässt der Wind nach. Ein Mini-Computer lädt kontinuierlich die Börsendaten herunter und wandelt diese in Motorbewegungen um, was die Interaktivität der Installation unterstreicht.
Zusätzlich wird die Installation die Besucher sensibilisieren für die oft unsichtbaren, aber bedrohlichen Prozesse, die sowohl die Umwelt als auch das Klima beeinflussen. So verweist Leiter beispielsweise auf die „Reserve Replacement Ratio“ (RRR), um die Ausbeutung natürlicher Ressourcen anschaulich darzustellen. Dies geschieht im Kontext eines Klimawandels, der dazu führt, dass Wetterlagen länger an einem Ort verweilen und damit die Windverhältnisse verändern.
Forschung zur Kunst und Umwelt
Dieser künstlerische Fokus auf Umwelt- und Ökologiefragen findet auch Unterstützung in der Wissenschaft. Ab September 2024 wird am ZI eine Forschungsgruppe zum Thema „Kunst, Umwelt, Ökologie“ eingerichtet, die über fünf Jahre hinweg mehrere Forscher beschäftigen wird. Ziel der Gruppe ist es, innovative Perspektiven auf Kunst im Kontext ökologischer Fragestellungen zu entwickeln und eine breite Vernetzung mit Wissenschaftlern zu fördern, wie es die ZIKG beschreibt.
Im Rahmen dieser Initiative sollen individuelle Forschungsprojekte aus verschiedenen Epochen der Kunstgeschichte sowie unterschiedliche Gattungen entwickelt werden. Ein übergeordnetes Ziel ist die kritische Revision der Positionierungen von Künstlerinnen und Künstlern sowie der kunstgeschichtlichen Forschung im Hinblick auf ökologische Probleme.
Die Ausstellung „Virtual Wind“ im RLB Atelier und die parallel dazu entstehenden Forschungsprojekte zeigen, wie Kunst und Wissenschaft zusammenarbeiten können, um auf drängende Umweltfragen aufmerksam zu machen und neue Diskurse zu fördern.
Das RLB Atelier ist von Montag bis Freitag von 8.30 bis 12.15 Uhr und von 14.00 bis 16.30 Uhr geöffnet und lädt alle Interessierten herzlich ein, diese innovative Installation zu besuchen.
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