Der Fachkräftemangel in Deutschland nimmt in Zukunft besondere Ausmaße an, teilt das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) in seiner neuesten Studie mit. Besonders signalisiert wird ein Mangel an Verkäufern und Fachkräften im sozialen Sektor.
Wie die Forscher ermittelten, wird bis zum Jahr 2027 im Verkauf mit einem Fehlbedarf von rund 37.000 Personen gerechnet. Diese Erkenntnis ist nicht nur alarmierend, sondern auch ein Hinweis darauf, dass sich Unternehmen verstärkt um geeignete Mitarbeiter bemühen müssen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.
Die Auswirkungen des Fachkräftemangels
Die Lücke im Sektor der Kinderbetreuung wird ebenfalls als signifikant erachtet. Laut der Studie wird die Beschäftigtenzahl in diesem Bereich zwar um etwa 26 Prozent auf fast 800.000 ansteigen, doch der tatsächliche Bedarf wird höher sein. Das bedeutet, dass etwa 27.600 Stellen unbesetzt bleiben werden. Im Bereich der Sozialarbeit und Sozialpädagogik könnte die Fachkräftelücke trotz eines Rückgangs der absoluten Zahlen immer noch 22.200 Fachkräfte betragen.
Die Gesundheits- und Krankenpflege sieht sich wahrscheinlich mit 20.300 unbesetzten Stellen konfrontiert, während ebenfalls 19.000 Informatikexperten fehlen könnten. Diese Zahlen verdeutlichen, dass der Fachkräftemangel in vielen essentiellen Sektoren der Gesellschaft immer stärker spürbar wird.
Der IW-Bericht legt auch dar, in welchen zehn Branchen die Fehlbestände am gravierendsten ausfallen werden. Hier sind die prognostizierten Lücken bis 2027:
Branche | Fachkräftelücke 2027 |
---|---|
Verkauf | 37.000 |
Kinderbetreuung und -erziehung | 27.600 |
Sozialarbeit und Sozialpädagogik | 22.200 |
Gesundheits- und Krankenpflege | 20.300 |
Informatik | 19.000 |
Medizin | 16.100 |
Altenpflege | 15.500 |
Bauelektrik | 15.500 |
Bauplanung und -überwachung | 15.100 |
Lagerwirtschaft | 13.600 |
Diese Statistiken zeigen deutlich, dass die Suche nach qualifiziertem Personal in vielen Bereichen absolute Priorität hat. Ein Umstand, der auch Unternehmen dazu zwingt, ihren Rekrutierungsprozess und die Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland zu überdenken.
Einen zusätzlichen Faktor stellt der demografische Wandel dar. In Ostdeutschland wird der Anstieg des Fachkräftemangels laut IW-Experten besonders ausgeprägt ausfallen, da die Babyboomer-Generation in den Ruhestand geht und nicht genügend Nachwuchs zur Verfügung steht.
Um dem Fachkräftemangel gegenzuwirken, betont IW-Experte Alexander Burstedde die Notwendigkeit, die Integration von Fachkräften aus dem Ausland zu verbessern und die Anerkennung von ausländischen Qualifikationen zu beschleunigen. Diese Maßnahmen könnten nicht nur helfen, die Lücken zu füllen, sondern auch die Diversität und die Perspektiven innerhalb der deutschen Arbeitswelt erweitern.
– NAG