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Euroraum vor Zinssenkung: Experten erwarten endgültigen Stopp!

Deutsche Wirtschaftsforschungsinstitute gehen davon aus, dass die Europäischen Zentralbank (EZB) nur noch eine Zinssenkung vor einer längeren Pause durchführen wird. Der derzeitige Leitzins im Euroraum liegt bei 2,5 Prozent, was nahe am neutralen Niveau ist, bei dem die Wirtschaft weder gefördert noch gebremst wird. Laut vol.at wird der EZB-Rat voraussichtlich bis zum Sommer noch einmal den Zinssatz senken, bevor eine Pause eintritt.

Die Finanzmärkte spekulieren bereits auf eine Senkung des Zinssatzes auf 2,25 Prozent in der nächsten EZB-Sitzung. Auch mögliche weitere Zinssenkungen im Juni und zwei weitere bis Jahresende stehen zur Diskussion. Die Unsicherheiten durch internationale Handelsstreitigkeiten, insbesondere infolge von US-Sonderzöllen auf europäische Produkte, belasten die europäische Wirtschaft und könnten das Wachstum gefährden.

Aktuelle Zinssätze und Inflationserwartungen

Der EZB-Rat hat am 12. März 2025 beschlossen, die drei Leitzinsätze um jeweils 25 Basispunkte zu senken. Die neuen Zinssätze für die Einlagefazilität, die Hauptrefinanzierungsgeschäfte und die Spitzenrefinanzierungsfazilität betragen somit 2,50 %, 2,65 % und 2,90 %. Diese Änderung spiegelt die aktualisierte Beurteilung der Inflationsaussichten und der geldpolitischen Übertragung wider. Bundesbank hebt hervor, dass der Disinflationsprozess gut voranschreitet und die Inflation im Einklang mit den Erwartungen entwickelt. Die Gesamtinflation wird für 2025 auf 2,3 % geschätzt.

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Ein stabiler Inflationskurs ist für die EZB von zentraler Bedeutung, wobei das mittelfristige Ziel bei 2 % liegt. Diese Zielsetzung zielt darauf ab, Preissteigerungen gering genug zu halten, um die Wirtschaft nicht zu belasten, aber auch hoch genug, um negative Entwicklungen bei zu niedriger Inflation zu vermeiden. Die EZB hat neuerdings eine Umfrage zur Wahrnehmung der Inflation gestartet, um die Erwartungen der Bevölkerung besser zu erfassen und entsprechende geldpolitische Maßnahmen zu entwickeln, wie ECB berichtet.

Auswirkungen auf die Wirtschaft

Die derzeitige Geldpolitik soll die Kreditvergabe an Unternehmen und Haushalte erleichtern, obwohl diese weiterhin gedämpft bleibt aufgrund der vorangegangenen Zinserhöhungen. Wirtschaftliche Unsicherheiten und hohe Löhne könnten zudem den Binneninflationsdruck weiterhin stabilisieren, auch wenn das Lohnwachstum nachlässt. Die Wachstumserwartungen für die kommenden Jahre wurden gesenkt: für 2025 auf 0,9 %, für 2026 auf 1,2 % und für 2027 auf 1,3 %.

Die Fachleute betonen, dass die Auswirkungen des Handelsstreits nicht in den Gutachten berücksichtigt wurden. Die Annahme ist, dass wichtige Autoexportländer wie die EU, Japan und China mit Gegenzöllen auf US-Importe reagieren werden. Diese Handelsschranken belasten nicht nur die Weltwirtschaft, sondern bremsen auch den Handel und verteuern die Produktion, was zu einer wirtschaftspolitischen Unsicherheit führt.


Details zur Meldung
Genauer Ort bekannt?
Euroraum, Europa
Beste Referenz
vol.at
Weitere Quellen
bundesbank.de

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