Erneut hat das US-amerikanische Unternehmen Greenhouse seinen jährlichen Candidate Experience Report veröffentlicht. Der Bericht basiert auf Umfragen mit insgesamt 2.900 Arbeitnehmern aus dem DACH-Raum, den USA, dem UK und Irland und betrachtet deren Perspektiven, Herausforderungen und entscheidende Faktoren in Bewerbungsprozessen. Eine zentrale Erkenntnis ist, dass die Mehrheit der Befragten trotz des hohen Bedarfs an Arbeitskräften frustrierende, ungleiche und ineffiziente Einstellungspraktiken erlebt.
Eine der Schlüsselerkenntnisse des Berichts ist, dass Arbeitnehmer im DACH-Raum eine hohe Wechselbereitschaft zeigen. Insgesamt können sich 81 Prozent der Befragten im nächsten halben Jahr einen Jobwechsel vorstellen. In den USA sucht sogar jede:r zweite Arbeitnehmende aktiv nach einer neuen Stelle. Die Mobilität auf dem Arbeitsmarkt ist auch im UK ausgeprägt, allerdings etwas geringer.
Zu den aktuellen Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt gehören Gehalts- und Sozialleistungserwartungen, die nicht erfüllt werden, unklare Stellenbeschreibungen und unzureichende Kommunikation seitens der Unternehmen oder Personalverantwortlichen während des Bewerbungsverfahrens. Trotz dieser Schwierigkeiten sind jedoch 68 Prozent der Befragten optimistisch hinsichtlich der Entwicklung des Arbeitsmarktes und zeigen sich widerstandsfähig.
Ein weiteres Problem in Bewerbungsprozessen sind Frustrationsfallen. Viele Bewerber investieren viel Zeit, um letztendlich doch eine Absage zu erhalten. Dies senkt die Bereitschaft zu wiederholten Interviews und Feedbackschleifen. Auch die Diskrepanz zwischen der erhaltenen Kommunikation im Bewerbungsprozess und den eigentlichen Handlungen der Arbeitgeber führt zu Frustration. Obwohl Personalvermittler:innen oft Lob aussprechen, entsprechen die Jobangebote nicht den Qualifikationen und Erfahrungen der Bewerber:innen. Fehlende Gehaltstransparenz in Stellenausschreibungen ist ein weiteres Ausschlusskriterium.
Ein weiteres Problem ist das Phänomen des Ghostings, bei dem Bewerber:innen plötzlich und ohne Wertschätzung aus dem Bewerbungsprozess ausgeschlossen werden. Dies ist besonders im DACH-Raum weit verbreitet, wo 65 Prozent der Befragten angaben, bereits geghostet worden zu sein. In den USA ging dieser Wert im Vergleich zum Vorjahr um 22 Prozent zurück.
Diskriminierende Fragen in Vorstellungsgesprächen beeinflussen die Candidate Experience von zwei Dritteln der Befragten im DACH-Raum negativ. Frauen sind dabei noch häufiger damit konfrontiert als Männer. Die Fragen drehen sich oft um Themen wie Elternschaft, Schwangerschaft, Heiratsstatus, Alter, Aussehen und Herkunft. Eltern, insbesondere solche mit mehr als zwei Kindern, fühlen sich in Bewerbungsverfahren oft benachteiligt.
Das Thema Diversity, Equity and Inclusion (DE&I) spielt eine wichtige Rolle für Arbeitnehmende, insbesondere für die Generation Z. Eine negative Unternehmenskultur kann Bewerber:innen abschrecken und ihre Entscheidungsfindung beeinflussen. Auch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Bewerbungsprozess nimmt zu, wobei die Haltung gegenüber KI-Tools gemischt ist.
Insgesamt zeigt der Greenhouse Candidate Experience Report 2024, dass Bewerber:innen trotz des positiven Trends auf dem Arbeitsmarkt weiterhin mit frustrierenden und unfairen Einstellungspraktiken konfrontiert sind. Unternehmen müssen daher ihre Kommunikations- und Einstellungspraktiken modernisieren, um im Wettbewerb um die besten Talente zu bestehen.
[Hier könnte eine Tabelle mit den wichtigsten Erkenntnissen aus dem Bericht eingefügt werden, wenn relevant.]Greenhouse ist ein führendes Unternehmen für Personalbeschaffung und hilft Organisationen, ihren Einstellungsprozess zu verbessern. Die Software des Unternehmens unterstützt ein strukturiertes Vorgehen bei der Bewerberauswahl und basiert auf fairen und transparenten Einstellungspraktiken.
Die Umfrageergebnisse des Greenhouse Candidate Experience Report 2024 basieren auf Befragungen von über 2.900 Personen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, den USA, dem UK und Irland. Das Unternehmen hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten und ist in der Branche anerkannt.
Quelle: greenhouse / ots