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Harald Mahrer, der Präsident der Wirtschaftskammer und ÖVP-Chefverhandler, äußerte sich im Interview mit oe24 kritisch zur aktuellen Situation der Verhandlungen für eine mögliche Dreierkoalition zwischen Türkis, Rot und Pink. Mahrer betonte, dass die Verhandlungen ins Stocken geraten sind, was nicht nur an der Vielzahl der beteiligten Parteien liegt, sondern auch an ideologischen Unterschieden. "Wir hätten top aufgestellte Betriebe, was die Qualität betrifft, aber wir sind zu teuer", sagte Mahrer und stellte klar, dass 79 % der Bevölkerung eine Neuaufstellung der Wirtschaft als vordringliche Aufgabe der neuen Regierung sehen. Laut Mahrer ist das Drohen mit neuen Steuern nicht die richtige Botschaft, die das Land brauche. Stattdessen müsse der Fokus darauf liegen, es leichter zu machen, zu investieren und zu wirtschaften, was derzeit nicht geschehen sei.
Mahrer gegen Ideologie
In der Diskussion um das Zustandekommen der Koalition lieferte Mahrer eine klare Ansage: „Ich finde das uncool und als tiefe Bedrohung für das Land“, sprach er über die Wünsche einiger sozialdemokratischer Mitglieder nach mehr staatlicher Kontrolle und Überwachung. Diese Positionierung wirft Fragen auf, wie eine Zusammenarbeit zwischen den konträren Ansichten der Parteien möglich sein könnte. Mahrer bringt auch einen historischen Vergleich ins Spiel und vergleicht das Vorgehen mit Raubrittern im Mittelalter, was verdeutlicht, wie hoch er die Bedenken gegenüber taxatischen Maßnahmen einschätzt. Gleichzeitig äußert er, dass der Staat eine Art 'Fitnessprogramm' benötigen würde, um seinen Haushalt zu konsolidieren.
Harald Welzer, Sozialpsychologe und Mitinitiator der Debattenreihe "Welches Land wollen wir sein?", brachte in einem Interview mit Deutschlandfunk Kultur das Thema der offenen Gesellschaft zur Sprache. Er betonte, dass Diskussionen über Identität und soziale Werte notwendig sind, um gesellschaftliche Herausforderungen anzugehen, wie etwa die Debatte um Flüchtlinge. Laut Welzer ist es entscheidend, dass sich die Gesellschaft über die qualitativen Aspekte einer offenen Gesellschaft verständigt und betont, dass es ein Trugschluss sei, durch vermehrte Sicherheitsmaßnahmen die Probleme der Gesellschaft lösen zu wollen. Er rief dazu auf, die zugrunde liegenden Fragen offensiv zu diskutieren, was in der aktuellen politischen Landschaft oft zu kurz kommt. Um mehr Informationen zu der Debattenreihe zu erhalten, können Interessierte die Seite von "die offene Gesellschaft" besuchen.
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