Diplomatischer Durchbruch? Syrien und Israel in Aserbaidschan!
Diplomatischer Durchbruch? Syrien und Israel in Aserbaidschan!
Baku, Aserbaidschan - In einem bedeutenden diplomatischen Schritt traf der syrische Regierungsvertreter, Vizepräsident al-Sharaa, am 13. Juli 2025 in Baku mit dem aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Alijew zusammen. Während des Treffens wurden Gaslieferungen an Syrien vereinbart, was als eine weitere Maßnahme zur Stärkung der syrischen Wirtschaft betrachtet wird. Auffällig ist, dass al-Sharaa nicht an dem parallelen Treffen mit dem israelischen Vertreter teilgenommen hat, was auf die angespannte Beziehung zwischen den beiden Ländern hinweist.
Die syrische Übergangsregierung erklärte sich bereit, gemeinsam mit den USA an der Wiederbelebung eines Waffenstillstandsabkommens zu arbeiten, das ursprünglich 1974 mit Israel geschlossen wurde. Der Konflikt zwischen Syrien und Israel steht in engem Zusammenhang mit den Golanhöhen, einem strategisch wichtigen Gebiet, das Israel seit dem Jom-Kippur-Krieg 1973 besetzt hält. In diesem Konflikt versuchte Syrien vergeblich, das Gebiet zurückzuerlangen, was zu einem seit Jahrzehnten andauernden Streit geführt hat.
Der lange Schatten des Konfliktes
Zwischen Syrien und Israel bestehen seit der Vereinbarung von 1974 zwischen beiden Ländern Spannungen. Diese Vereinbarung umfasste ein Truppenentflechtungsabkommen und die Einrichtung einer Pufferzone durch die UNO auf den Golanhöhen. Die Aufgabe dieser Truppe, bekannt als UNDOF, besteht darin, den Waffenstillstand zwischen den beiden Staaten zu sichern. UNDOF wurde nach dem Yom-Kippur-Krieg gegründet und operiert seit 35 Jahren in der Region.
Angesichts der Tatsache, dass der Sturz von Bashar al-Assad im Dezember 2024 zu einem Anstieg israelischer Luftangriffe in Syrien geführt hat, hat Israel auch Truppen in die Golan-Pufferzone entsandt, was von der UNO als Verstoß gegen das Abkommen von 1974 betrachtet wird. Trotzdem hielt die islamistische Übergangsregierung bisher von militärischen Gegenangriffen ab. Die USA spielen eine zentrale Rolle als Vermittler im Konflikt und suchen nach Wegen, um die verfahrene Situation zu klären.
Weg zur Normalisierung
Israels Außenminister Gideon Saar hat sich ebenfalls für Gespräche zur Normalisierung der Beziehungen mit Syrien ausgesprochen. Er betonte, dass im Rahmen eines Friedensabkommens die Golanhöhen Teil des Staates Israel bleiben müssen. Diese Position könnte die Fortschritte in den Gesprächen erheblich beeinflussen und zeigt, wie komplex die Verhandlungen zwischen den beiden Nationen bleiben.
Die politische Landschaft im Nahen Osten ist geprägt von unterschiedlichen Interessen und historischen Konflikten, die eine Lösung herausfordernd machen. Der historische Friedensprozess, der in den 1970er Jahren eingeleitet wurde, wurde von den USA und anderen internationalen Akteuren unterstützt. Die jüngsten Entwicklungen sind Teil eines längeren, unberechenbaren Prozesses, der häufig durch militärische Auseinandersetzungen und diplomatische Rückschläge gekennzeichnet ist, wie die analogen Erfahrungen mit dem israelisch-palästinensischen Konflikt zeigen, die die gesamte Region betreffen.
Die erneuten diplomatischen Bemühungen bieten dennoch Hoffnung auf eine Stabilisierung der Lage und eine mögliche Lösung der langjährigen Streitigkeiten, die nicht nur Syrien und Israel, sondern die gesamte Region betreffen.
Um mehr über die historischen Hintergründe und die laufenden militärischen Einsätze zu erfahren, siehe auch Kleine Zeitung, BMLV und Wikipedia.
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Ort | Baku, Aserbaidschan |
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