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Chinas Jugendarbeitslosigkeit steigt: Droht eine wirtschaftliche Flucht?

Die alarmierenden Zahlen zur Jugendarbeitslosigkeit in China, wo fast jeder fünfte Jugendliche keinen Job findet, sorgen nicht nur für Verzweiflung im eigenen Land, sondern haben auch fatale Konsequenzen für die deutsche Wirtschaft, warnen Experten!

In China drängen Jahr für Jahr unzählige Absolventen auf den Arbeitsmarkt, doch die Realität sieht düster aus: Fast jeder fünfte junge Mensch hat keinen Job. Dies ist nicht bloß ein internes Problem, sondern wirkt sich zunehmend auch auf andere Länder aus, darunter Deutschland. Diese Situation könnte weitreichende Folgen für die globalen Wirtschaftsbeziehungen haben.

Die wirtschaftliche Misere in China manifestiert sich nicht nur in den Ballungszentren, sondern auch in Abgeschiedenheit und Landregionen, wo viele junge Menschen zu ihren Eltern zurückkehren, weil sie trotz ihrer Ausbildung kaum Chancen auf eine attraktive Anstellung in den Städten haben. Und während Staaten wie die Vereinigten Staaten Maßnahmen gegen illegal eingereiste Migranten ergreifen, zeigt sich, dass immer mehr Chinesen den Weg nach Amerika suchen, um der Hoffnungslosigkeit zu entfliehen. Im Jahr 2023 wurden über 37.000 Chinesen an der südlichen Grenze der USA entdeckt, was eine dramatische Steigerung im Vergleich zu den Vorjahren darstellt.

Dramatische Jugendarbeitslosigkeit in China

Die Jugendarbeitslosigkeit in China hat im Juni letzten Jahres mit 21,3 Prozent einen Rekordwert erreicht. Verheerend ist, dass dieser Prozentsatz nahezu nur für städtische Gebiete gilt, während Experten schätzen, dass die tatsächliche Arbeitslosigkeit in ländlichen Gegenden weit höher ist. Die kommunistische Regierung unter Xi Jinping hat die Veröffentlichung präziser Statistiken sogar eingestellt, da die hohe Zahl an Arbeitslosen nicht in ihr positives Narrativ passt.

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In diesem Jahr werden allein knapp zwölf Millionen Hochschulabsolventen auf den Arbeitsmarkt losgelassen, wo sie auf eine wachsende wirtschaftliche Flaute treffen. Die Wachstumsrate des Landes betrug im zweiten Quartal 2024 lediglich 4,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, was unzureichend ist, um den wirtschaftlichen Aufstieg weiter voranzutreiben. Laut Experten des Internationalen Währungsfonds wird ein weiteres Absenken des Wachstums auf 3,3 Prozent bis 2029 prognostiziert. Diese Entwicklung ist bedenklich, da eine stagnierende Wirtschaft auch weniger Jobs schaffen wird.

Nicole Goldin von der US-Denkfabrik Atlantic Council erklärt, dass es einfach nicht genug Arbeitsplätze für die Vielzahl junger Menschen gibt, die auf Jobs hoffen. Zudem sorgt die Überalterung der Gesellschaft dafür, dass Frauen unter Druck gesetzt werden, mehr Kinder zur Welt zu bringen, was sich negativ auf ihre beruflichen Perspektiven auswirkt. Unternehmen stellen häufig keine jungen Frauen ein, weil sie potenziell in der Zukunft Mutterschaftsurlaub in Anspruch nehmen könnten.

Einfluss auf den globalen Konsum und Export

Die hohe Zahl an Arbeitslosen wirkt sich auch auf den Konsum in China aus. Typischerweise sind es gerade die jungen Menschen, die für einen dynamischen Einzelhandel und anhaltenden Konsum sorgen. Doch mit immer weniger verfügbaren Einkommen sinkt die Kaufkraft, was zu rückläufigen Umsätzen führt. Dies hat sich inzwischen auch auf die Außenhandelstatistik des Landes niedergeschlagen. Während die Exporte im August um 8,7 Prozent gestiegen sind, überraschten die Importe mit einem bescheidenen Anstieg von nur 0,5 Prozent.

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Diese Abwärtsspirale spürt auch Deutschland. Die Importe chinesischer Waren aus der Bundesrepublik fielen im letzten Jahr um 10 Prozent, und erste Indikationen deuten darauf hin, dass sich dieser Rückgang noch verstärken könnte. Diese Entwicklung könnte vor allem für die exportorientierte deutsche Wirtschaft negative Folgen haben, da ein sinkender Konsum in China die Nachfrage nach deutschen Produkten erheblich beeinträchtigen könnte.

Die chinesische Regierung hat erklärt, dass die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit oberste Priorität hat, und entsprechende Programme zur Restrukturierung der Wirtschaft ins Leben gerufen. Experten wie Maximilian Butek von der Deutschen Handelskammer in Shanghai bezweifeln jedoch, dass diese Maßnahmen in naher Zukunft wirksam sein werden. Die strukturellen Probleme der Wirtschaft, die teils durch die Immobilienkrise und mangelnde Produktivität bedingt sind, bleiben unberührt und stellen eine gefährliche Barriere für zukünftige Wachstumsansätze dar.

Der Ausblick für die chinesische Wirtschaft ist somit mehr als unsicher, und es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklungen weiter entfalten werden. Für detaillierte Informationen zu dieser Thematik, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.merkur.de.

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