Eine lange erwartete vegane und vegetarische Kochlehre steht auf der Kippe. Geplant war der Start der Ausbildung im Januar 2025, doch die entsprechende Verordnung wurde immer noch nicht veröffentlicht. Joachim Ivany von der Grünen Wirtschaft macht die ÖVP und insbesondere Wirtschaftsminister Martin Kocher dafür verantwortlich. Kocher hätte die Verordnung bereits vor vier Monaten unterzeichnen können, sagte Ivany im Ö1-„Mittagsjournal“. Weihnachten rückt näher, und die Zeit drängt, das Ministerium erklärt, die Verordnung sei in der Regierungskoordination und bedürfe der Zustimmung des Koalitionspartners. Trotz mehrmaliger Anfragen bleibt ungewiss, wann die Ausbildung tatsächlich beginnen kann. Elisabeth Götze, Sprecherin der Grünen Wirtschaft, zeigt sich enttäuscht über die langsame Bearbeitung und hofft, dass die Lehrlinge spätestens im September 2025 starten können, so wie es auch orf.at berichtet.
Politische Verhandlungen und Widerstand
Im Hintergrund wird gemutmaßt, dass Verzögerungen auf einen Tauschhandel zurückzuführen sind, der noch bis zum 16. Dezember aussteht. Dies betrifft die Saisonkontingent-Verordnung, deren Genehmigung von den Grünen abhängt. Grüne Politikerinnen äußern sich besorgt über die veralteten Bedingungen, die den Ausbildungsberuf laminiert halten und fordern mehr langfristige Lösungen. Die Tendenz hin zu vegetarischer und veganer Ernährung ist unübersehbar; laut einer Untersuchung ernähren sich bereits 44 Prozent der Österreicher vegan, vegetarisch oder flexitarisch. Dolomitenstadt berichtete über die Forderungen der Grünen, die darauf abzielen, den Fachkräftemangel in der Gastronomie zu bekämpfen.
Die neue Ausbildungsrichtung: Fachkraft für vegetarische Kulinarik
Die Ausbildung zur „Fachkraft für vegetarische Kulinarik“ soll in viele Betriebe Einzug halten. Allerdings wurde gefordert, das Wort „vegan“ aus der offiziellen Berufsbezeichnung zu streichen, um die Interessen der Landwirtschaft zu wahren. Dies könnte bedeuten, dass die neuen Lehrlinge zwar auf vegane und vegetarische Gerichte schulen, aber nicht als Köche bezeichnet werden. Dies löst Widerstand von Gewerkschaften aus, die eine zu große Einschränkung und Gefährdung der Berufschancen für die Lehrlinge befürchten. Zudem fordern sie eine umfassendere Reform und mehr Vielfalt in der Ausbildung. Wirtschaftskammer und Gastronomiebetriebe gegenüber begrüßen diese Entwicklung hingegen, da sie Hoffnung auf neue Lehrlinge und frischen Wind in die Branche setzen.
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