In jüngster Zeit hat die BRICS-Allianz intensivere Diskussionen aufgenommen, die sich mit der Bedeutung des Petrodollars und dem Einfluss der USA auf die Weltwirtschaft beschäftigen. Obwohl solche Gespräche bereits mehr als ein Jahr anhalten, scheint das Bündnis nun näher denn je daran, die westliche Währung im entscheidenden Bereich des Ölhandels herauszufordern.
Die Allianz hat im vergangenen Jahr stark auf die Förderung lokaler Währungen gesetzt. Dieser Schritt ist besonders für Länder wie China wichtig, dessen Yuan weltweite Aufmerksamkeit erlangt hat. Auch wenn der Einfluss auf den US-Dollar noch nicht vollständig durchgedrungen ist, ist ein Rückgang dieser Dominanz absehbar.
Rückläufige Nachfrage nach dem US-Dollar
Seit den 1970er Jahren war der US-Dollar die dominierende Währung im Ölhandel. Das machte ihn zu einer unverzichtbaren Ressource, da Länder große Dollar-Reserven benötigten, um ihren Energiebedarf zu decken. Eine globale Abkehr von diesem System würde jedoch eine sinkende Nachfrage nach dem US-Dollar nach sich ziehen
Diese Abnahme der Nachfrage könnte insbesondere für die USA fatale Folgen haben, da ihre nationale Verschuldung bereits beeindruckende Höhen von über 35,7 Billionen USD erreicht hat. Ein Wertverlust der Währung würde den wirtschaftlichen Druck auf die USA erheblich erhöhen, wie ein Artikel von watcher.guru unterstreicht.
Ende des Petrodollar-Recyclings
Ein weiterer bedeutender Aspekt des Petrodollars ist das sogenannte Recycling, bei dem überschüssige Dollar aus dem Ölhandel in US-Assets investiert werden. Dieses System hat wesentlich zur Finanzierung des amerikanischen Haushalts und Handelsdefizits beigetragen. Ein Abschwächen oder Ende dieser Investitionen würde die US-Wirtschaft unter zusätzlichen Druck setzen.
Selbst mit der gegenwärtigen Staatsverschuldung sind die USA nur unzureichend auf ein solches Szenario vorbereitet. Ohne die stetige Zufuhr von Dollar, die in Wertanlagen investiert werden, könnte die wirtschaftliche Stabilität ernsthaft bedroht sein.
Anstieg der US-Borrowing-Kosten
Die Nachfrage nach US-Staatsanleihen hat bis jetzt dazu beigetragen, niedrige Kreditzinsen zu gewährleisten. Doch ein Ende des Petrodollar-Systems könnte diesen Vorteil zunichtemachen. Die USA haben kürzlich zum ersten Mal seit vier Jahren ihre Zinssätze gesenkt, um gegen die globale Inflation vorzugehen.
Ohne die Unterstützung des Petrodollars könnten die Anleihezinsen steigen, was die finanzielle Handlungsfreiheit der US-Regierung einschränken würde. Gleichzeitig könnten die BRICS-Länder von günstigeren Kreditbedingungen profitieren, sollte deren Währung den Dollar ersetzen, laut watcher.guru.
Schwindende geopolitische Macht
Schließlich würde ein Ende des Petrodollar-Systems auch die geopolitischen Einflussmöglichkeiten der USA deutlich schmälern. Bisher hat die Dominanz der Währung es den USA ermöglicht, sie in internationalen Sanktionen einzusetzen, um politischen Druck auszuüben. Ein Abrücken von der US-Währung könnte allerdings zu einer Neugestaltung der weltwirtschaftlichen Machtverhältnisse führen.
Der Rückgang des Petrodollars würde die Vereinigten Staaten zwingen, sich international stärkeren Regeln zu beugen, da die Relevanz des Dollars im globalen Kontext an Bedeutung verlieren würde. Eine solche Veränderung würde nicht nur wirtschaftliche, sondern auch geopolitische Konsequenzen nach sich ziehen, wie die Analyse auf watcher.guru erläutert.