Vor einigen Monaten, im März, wurde die BRICS Pay Plattform erstmals angekündigt. Entwickelt mit Hilfe der Blockchain-Technologie, zieht sie nun zunehmend Aufmerksamkeit auf sich. Es ist zu erwarten, dass sie die Rolle des ökonomischen Bündnisses im globalen Finanzwesen erheblich stärken wird. Bemerkenswerterweise könnte der Start der Plattform bereits im nächsten Monat erfolgen.
Die Gruppe der BRICS-Staaten steht kurz vor ihrem jährlichen Gipfeltreffen 2024. Dieser prestigeträchtige Event für das ökonomische Kollektiv wird sicher einige bahnbrechende Ankündigungen zur Entwicklung des letzten Jahres und zur zukünftigen Ausrichtung enthalten. Folglich dürfte die Einführung des BRICS-Zahlungssystems im Zentrum stehen.
BRICS Pay im Fokus des 2024 Gipfel
Über die letzten beiden Jahre hinweg hat sich der BRICS-Gipfel zu einem zentralen Punkt für die Gruppe entwickelt. Darüber hinaus ist er zu einem bedeutenden Datum für geopolitische Entwicklungen im Allgemeinen geworden. Im Jahr 2023 erweiterte die Gruppe erstmals seit 2001 ihre Ränge und nahm die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Ägypten, Äthiopien und den Iran auf.
In diesem Jahr könnte das Treffen ähnlich bedeutsam werden. Der BRICS Pay Plattform steht vermutlich ihre lang erwartete Einführung bevor. Ursprünglich Anfang dieses Jahres angekündigt, soll sie die globale Finanzlandschaft erheblich verändern. Konkret wird ein neues, auf Blockchain basierendes Zahlungssystem geschaffen, das die De-Dollarisierung stark unterstützen soll.
Das Projekt wurde von dem russischen Berater Yury Ushakov in einem Interview mit den staatlichen Medien bestätigt. Er beschrieb das Projekt als „ein wichtiges Ziel für die Zukunft, das auf modernsten Werkzeugen wie digitalen Technologien und Blockchain basieren würde“.
Die Einführung des BRICS Pay Systems fällt in eine Zeit, in der Moskau den Kryptowährungen gegenüber eine lockerere Haltung einnimmt. Kürzlich kündigte das Land die Absicht an, zwei Krypto-Börsen und Stablecoins zu lancieren, die an den chinesischen Yuan und andere BRICS-Währungen gebunden sind.
Das BRICS-Zahlungssystem wird zudem eine große Rolle bei dem fortwährenden Bestreben spielen, die internationale Abhängigkeit vom US-Dollar zu verringern. Bis jetzt haben diese Bemühungen bereits Früchte getragen. Nach Angaben des Dollar Dominance Monitors des Atlantic Council liegt der Anteil des Dollars an den globalen Reserven im Jahr 2024 nur noch bei 58%.
Das ist ein deutlicher Rückgang für den „Greenback“. Im Jahr 2002 machte der Dollar noch 72% der globalen Reserven aus. Die BRICS Pay Plattform dürfte dazu beitragen, dass diese Zahl weiter sinkt. Zudem sollte das System der Gruppe ermöglichen, den westlichen SWIFT herauszufordern und zu einer ähnlichen Infrastruktur für die Nationen im globalen Süden zu werden und lokale Währungen zu unterstützen.
– NAG