Die Suche nach Betreuungsplätzen für Kleinkinder bleibt weiterhin eine große Herausforderung in Deutschland. Eine aktuelle Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) hat ergeben, dass in diesem Jahr etwa 306.000 Plätze für Kinder unter drei Jahren fehlen. Dabei wurde auch festgestellt, dass trotz eines leichten Rückgangs von 38.200 Plätzen verglichen mit dem Vorjahr, der Ausbau von Betreuungsplätzen insgesamt kaum vorankommt. Dies betrifft insbesondere den Westen Deutschlands, wo die Situation nach wie vor angespannt ist.
Die Studie, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, zeigt ein eindeutiges Gefälle zwischen Ost- und Westdeutschland. In Westdeutschland fehlen 277.900 Plätze, während es in Ostdeutschland lediglich 28.200 Plätze sind. Diese Diskrepanz ist auch im Vorjahr deutlich geworden, als die Zahl der fehlenden Plätze im Westen bei 310.200 und im Osten bei 34.200 lag. Dies wirft Fragen über die Gleichheit der Betreuungsangebote in den verschiedenen Regionen Deutschlands auf, besonders da der Mangel an Kita-Plätzen über die letzten zehn Jahre immer auf einem hohen Niveau blieb.
Repräsentative Eltern-Befragung
Die ermittelte Lücke von 306.100 Plätzen beruht auf einer Befragung von 8.754 Elternteilen, die vom Bundesfamilienministerium durchgeführt wurde. Hochgerechnet benötigt Deutschland insgesamt 1,154 Millionen Plätze für Kinder unter drei Jahren, wovon derzeit über 848.000 belegt sind. Die Studie macht deutlich, dass der Bedarf an Betreuungsplätzen nach wie vor enorm ist und die Herausforderungen für Familien nicht geringer werden.
Angesichts rückläufiger Geburtenzahlen erwarten Experten in den kommenden Jahren weniger Kinder. Allerdings wird geraten, die freiwerdenden personellen Ressourcen nicht für einen Rückbau der Betreuungsinfrastruktur zu nutzen, sondern in die Verbesserung der Qualität zu investieren. Dies steht im Einklang mit den neuen Änderungen des Kita-Qualitätsgesetzes, die sich vor allem auf die Rekrutierung und den Erhalt von qualifiziertem Personal konzentrieren. Die Bundesregierung wird voraussichtlich rund vier Milliarden Euro in die Kinderbetreuung investieren, um die aktuellen Herausforderungen zu adressieren.
Der Studienautor Wido Geis-Thöne betont die Notwendigkeit, das Betreuungsangebot in Westdeutschland schneller auszubauen, insbesondere da auch dort der Bedarf in naher Zukunft weiter ansteigen könnte. Die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Verbesserung der Betreuungsqualität und zur Schaffung angemessener Plätze wird somit zu einer drängenden Aufgabe für die Politik und die Gesellschaft, während Eltern weiterhin auf der Suche nach passenden Betreuungsplätzen sind.
Diese Problematik ist nicht nur ein Thema für Familien, sondern für die gesamte Gesellschaft, da die frühkindliche Betreuung eine entscheidende Rolle in der Entwicklung von Kindern spielt. Angesichts der aktuellen Statistiken wird deutlich, dass Handlungsbedarf besteht, um ein besseres Betreuungsumfeld für die Jüngsten zu schaffen.Weitere Informationen finden sich auf www.rhein-zeitung.de.