Die Arbeitsmarktsituation in Berlin bietet zahlreiche Chancen für Jobsuchende. Besonders hervorzuheben sind die vielseitigen Arbeitgeber, die die Hauptstadt zu bieten hat. Sowohl namhafte Unternehmen wie die Gasag-Gruppe und die S-Bahn als auch eine Vielzahl von dynamischen Start-ups und mittelständischen Firmen sind auf der Suche nach neuen Talenten. Im Auftrag des Tagesspiegels hat das Sozialwissenschaftliche Institut Schad (SWI) eine umfassende Analyse durchgeführt, um die „Besten Arbeitgeber 2024“ zu ermitteln.
Bei dieser Untersuchung beteiligten sich rund 700 Unternehmen, die ein detailliertes Self-Audit durchführten. Dies ist ein Verfahren, bei dem die Unternehmen ihre eigenen Abläufe und Standards anhand eines vorgegebenen Fragenkatalogs kritisch bewerten. Angesichts des Fachkräftemangels haben viele Firmen in Berlin begonnen, über die üblichen finanziellen Anreize hinauszugehen und bieten zusätzliche Urlaubstage, Gesundheitsprogramme sowie spezielle Vergünstigungen an. Der Fokus liegt dabei auf verschiedenen Benefits, die den Mitarbeitenden zugutekommen.
So wird die Bewertung der Arbeitgeber durchgeführt
Die Studie „Berlins Beste: Arbeitgeber und Ausbildungsbetriebe 2024“ wurde mit dem Ziel durchgeführt, eine Orientierungshilfe für Arbeitssuchende und angehende Auszubildende zu schaffen. Unternehmen wurden zu Themen wie Arbeitszeitmodellen, Gesundheitsschutz, New Work und Chancengleichheit befragt. Auch die Ausbildungsbedingungen und der Erfolg der Nachwuchskräfte wurden in die Analyse einbezogen. Dies ist besonders relevant in Zeiten, in denen zahlreiche Firmen mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen haben.
Über 5000 Unternehmen erhielten die Einladung zur Teilnahme an dieser Studie. Jungen Talenten wurde die Möglichkeit gegeben, sich unter den etwas mehr als 700 teilnehmenden Firmen umfassend umzusehen. Für Unternehmen, die bei der Umfrage mindestens 70 Prozent der maximalen Punkte erzielten, gab es Auszeichnungen, sowohl für Arbeitgeber als auch für Ausbildungsstätten. 137 Unternehmen erhielten die Auszeichnung als „Beste Arbeitgeber“, wobei die Liste alphabetisch und ohne eine spezielle Rangordnung dargestellt wird.
Beispiele der besten Arbeitgeber in Berlin
Zu den ausgezeichneten Unternehmen zählt unter anderem Doctolib, eine Plattform, die es Nutzern ermöglicht, Arzttermine und Videokonsultationen zu buchen. Das Technologieunternehmen hat derzeit über 50 offene Stellen in Berlin, besonders im Bereich Softwareentwicklung und Kundenbetreuung. Doctolib legt großen Wert auf die Weiterbildung seiner Mitarbeiter und bietet zahlreiche Leistungen wie betriebliche Krankenversicherungen, geförderte Sportangebote und Unternehmensanteile für neue Angestellte an.
Edeka Minden-Hannover ist ein weiterer bedeutender Arbeitgeber, der aktuell 272 Stellen in verschiedenen Bereichen zu vergeben hat. Die Handelsgesellschaft betreibt nicht nur Supermärkte, sondern auch Discounter und Logistikzentren. Edeka setzt auf diverse Ausbildungs- und Fortbildungsprogramme, um den eigenen Nachwuchs gezielt zu fördern.
Der Lufthansa Innovation Hub (LIH) bietet innovative Karrierechancen innerhalb der Lufthansa Group, spezialisiert auf digitale Lösungen und neue Reisemodelle. Mitarbeiter profitieren von flexiblen Arbeitszeitmodellen und Mobilitätsvergünstigungen sowie einem persönlichen Entwicklungsbudget für Weiterbildung. Die unterschiedlichen Ansätze bei der Weiterbildung und personalisierten Maßnahmen zeigen, wie wichtig Arbeitgeber die Entwicklung ihrer Mitarbeitenden nehmen.
Ein weiteres Beispiel, das die Vielfalt der Berliner Arbeitgeber illustriert, ist die Industrie- und Handelskammer Berlin (IHK), die nicht nur als Interessenvertreter für Unternehmen agiert, sondern auch selbst zahlreiche offene Stellen zu vergeben hat. Derzeit sind dort elf Positionen ausgeschrieben. Besonders anzumerken ist, dass die IHK in der gemeinsam durchgeführten Studie mit dem SWI Schad keinerlei Einfluss auf die objektive Bewertung als Arbeitgeber hat.