In Baunatal, der Stadt, die eng mit Volkswagen (VW) verbunden ist, stehen die Zeichen aufgrund der aktuellen VW-Krise auf Veränderung. Klaus-Peter Metz, der erst kürzlich die neue Stabsstelle Wirtschaft im Rathaus übernommen hat, äußert sich zu den potenziellen Auswirkungen, die diese Krise für die Gemeinde mit sich bringen könnte. Der 62-Jährige bringt seine langjährige Erfahrung in der Haushaltswirtschaft in diesem entscheidenden Moment ein, um die finanziellen und sozialen Folgen der Situation zu analysieren.
Bürgermeister Henry Richter hat diese neue Position geschaffen, um sich spezifischer mit den Herausforderungen der VW-Krise auseinanderzusetzen. „Das zentrale Thema ist nicht die Gewerbesteuer. Es geht um die Arbeitsplätze”, erklärt Metz, und verdeutlicht damit die Dringlichkeit, die Situation anzupacken. Im Zuge eines Sparprogramms planen mögliche Stellenstreichungen bei VW, die in Baunatal bis zu 5.000 Arbeitsplätze gefährden könnten. Das ist ein ernstes Anliegen, da im Werk selbst etwa 15.500 Menschen beschäftigt sind.
Ein präventiver Ansatz zur Krisenbewältigung
Metz hat aus jahrzehntelanger Erfahrung im Rathaus die Notwendigkeit erkannt, die möglichen Szenarien schon jetzt zu analysieren. Bereits bei seinem Amtsantritt überlegte er, welche Schritte notwendig wären, um die Konsequenzen eines Arbeitsabbau zu berechnen. „Wir müssen sehen, wie wir mit den unterschiedlichen Szenarien umgehen”, bekräftigen sowohl Metz als auch Richter in ihren Äußerungen. Dabei sei es von Bedeutung, sich mit den Verantwortlichen an anderen VW-Standorten auszutauschen, um besser vorbereitet zu sein.
Die Hausgemeinde hat bereits Gesprächstermine mit der Verwaltungsspitze in Wolfsburg vereinbart. „Die Stadt Baunatal könne von deren Erfahrungen profitieren”, betont Metz. Solche Netzwerktreffen sind entscheidend, um strategische Ansätze zu entwickeln, die der Gemeinde in der Zukunft helfen könnten. Darüber hinaus stehen auch Gespräche mit Werkleitung und Betriebsrat an, um die Mitarbeiter vor Ort zu unterstützen.
Ein wichtiges Anliegen für Bürgermeister Richter sind die Folgen für betroffene Familien. Was passiert mit denjenigen, die gerade ein Haus bauen oder eine Wohnung suchen? Diese Überlegungen sind nicht zu vernachlässigen, da sie direkt auf die lokale Gemeinschaft wirken.
Metz und Richter streben auch eine Diversifizierung der Einnahmequellen an, um die Abhängigkeit von der VW-Gewerbesteuer zu verringern. In diesem Zusammenhang plant die Stadt eine engere Zusammenarbeit mit der Universität Kassel und dem Fraunhofer Institut. Diese Kooperation könnte neue wirtschaftliche Impulse setzen und dazu beitragen, die Stadt unabhängiger von der Automobilbranche zu machen.
Dennoch gibt es auch Lichtblicke in der Situation. Klaus-Peter Metz berichtet optimistisch über das Original-Teile-Center (OTC), wo die Stadt seit Jahren eine große Fläche für VW freihält. Ein Parlamentsbeschluss ermöglicht es, dass VW dafür eine jährliche Gebühr an die Stadt bezahlt. „Das ist ja ein Zeichen, dass es da weitergeht”, kommentiert Metz und zeigt sich zuversichtlich, dass dieses Projekt ein positives Zeichen für die Zukunft des Standorts Baunatal ist.
Insgesamt spielt der Betrieb von Volkswagen eine zentrale Rolle in der wirtschaftlichen Landschaft Baunatals. Die aktuelle Krise stellt die Stadt vor große Herausforderungen, die durch die Voraussicht und Planung von Metz und Richter angegangen werden sollen. Wie die Dinge weitergehen werden, bleibt abzuwarten, doch die Bemühungen des neuen Wirtschaftsreferenten und des Bürgermeisters sind ein Schritt in die richtige Richtung, um die Stadt in unsicheren Zeiten zu stabilisieren. Weitere Details zu den Entwicklungen rund um Volkswagen in Baunatal sind in einem aktuellen Artikel auf www.hna.de zu finden.