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Bauindustrie im Juli 2024: Aufträge sinken alarmierend um 5,9 %

Auftragseinbrüche im Bauhauptgewerbe: Im Juli 2024 verzeichnete die Branche einen alarmierenden Rückgang von 5,9 % im Vergleich zum Vormonat und sensationelle 9,7 % im Jahresvergleich – ist das der Startschuss für eine Baukrise in Deutschland?

WIESBADEN – Der Bauhauptsektor in Deutschland präsentiert sich im Juli 2024 mit besorgniserregenden Zahlen. Neuerliche Auswertungen zeigen einen deutlichen Rückgang des Auftragseingangs, der um 5,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat gefallen ist. Dies entspricht einer Preisbereinigung und bezieht saisonale sowie kalendarische Faktoren mit ein. Besonders der Hochbau ist stark betroffen, wo der Rückgang sogar bei 12,2 Prozent liegt. Diese Entwicklungen lassen auf ein angespanntes Marktumfeld schließen, das sich über verschiedene Segmente hinweg erstreckt.

Die Zahlen für den Tiefbau fallen etwas milder aus, mit einem Rückgang von 0,7 Prozent. Betrachtet man den Auftragseingang im Vergleich zum Vorjahresmonat, wird das Ausmaß des Rückgangs noch deutlicher: Der real, kalenderbereinigte Auftragseingang fällt um 9,7 Prozent. Hierbei wurde ein Abfall von 4,0 Prozent im Tiefbau und 15,9 Prozent im Hochbau verzeichnet. Auch der nominale Auftragseingang liegt um 5,0 Prozent unter dem Vorjahresniveau und verstärkt die Sorgen um die Stabilität in der Branche.

Umsatzsteigerung im Juli

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In den ersten sieben Monaten des Jahres 2024 zeigte sich hingegen ein leicht positiver Trend bezüglich der Auftragseingänge. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konnten die Eingänge real um 0,1 Prozent und nominal um 1,6 Prozent steigen. Dies bietet ein gewisses Maß an Hoffnung, auch wenn der jüngste Rückgang ernste Fragen zur künftigen Entwicklung aufwirft.

Personalsituation bleibt angespannt

Die Zahl der im Bauhauptgewerbe tätigen Personen hat sich im Juli 2024 gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres um 0,5 Prozent verringert. Dies ist ein weiteres Zeichen dafür, dass die Branche unter Druck steht und möglicherweise langfristige Auswirkungen auf die Beschäftigung sowie auf die Kapazitäten in der Bauwirtschaft erwarten lässt.

Es ist zu beachten, dass die jüngsten Zahlen im Kontext einer Umstellung der Indizes auf das neue Basisjahr 2021 stehen. Diese Änderungen, die alle fünf Jahre erfolgen, sollen die aktuellsten wirtschaftlichen Bedingungen widerspiegeln. Die Erhebung des Auftragseingangs betrifft hierbei Betriebe mit 20 oder mehr Beschäftigten, die in den Bereichen Hochbau sowie Tief- und Spezialbau tätig sind.

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Einige methodische Anmerkungen zur Datenerhebung und Interpretation sind notwendig, um Missverständnisse zu vermeiden. Die Betrachtung des kalender- und saisonbereinigten Auftragseingangs erlaubt es, kurz- bis mittelfristige Trends zu identifizieren. Sowohl die Corona-Pandemie als auch der Krieg in der Ukraine haben deutliche Spuren auf dem Erwerbs- und Baumarkt hinterlassen und die Ergebnisse beeinflusst.

Die Ergebnisse und Trends des Bauhauptgewerbes sind auch im Dashboard Deutschland, einem Portal des Statistischen Bundesamts, zugänglich. Dieses Portal ermöglicht eine umfassende Übersicht über verschiedene Wirtschaftsdaten und liefert aktuelle Informationen zu Konjunkturindikatoren und Marktentwicklungen.

Für mehr Details zu dem aktuellen Status quo und den langfristigen Trends ist es ratsam, die entsprechenden Berichte und Statistiken des Statistischen Bundesamtes zu konsultieren. Diese Zahlen sind nicht nur für Brancheninsider von Interesse, sondern auch für Entscheidungsträger in der Wirtschaft und der Politik, die auf verlässliche Daten angewiesen sind, um fundierte Entscheidungen zu treffen.

Für zusätzliche Informationen über die Bauindustrie sowie weitere relevante Daten kann die Plattform www.destatis.de besucht werden.

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