BASF, der größte Chemiekonzern der Welt, steht vor finanziellen Herausforderungen, hat jedoch große Pläne für seinen Standort in Ludwigshafen. Der neue CEO Markus Kamieth will Milliarden in den Ausbau und die Modernisierung des Hauptwerks investieren, gleichzeitig jedoch auch massiv Kosten senken. Ein Balanceakt, der sowohl die Unternehmensziele als auch die langfristige Wettbewerbsfähigkeit im Blick haben muss.
In einem aktuellen Interview mit dem "Handelsblatt" äußerte Kamieth, dass 78 Prozent der Anlagen in Ludwigshafen zukunftssicher sind. Dies weckt Hoffnungen auf stetige Verbesserungen am Standort. Dennoch kommt die Notwendigkeit zur Kostensenkung nicht von ungefähr. Bis 2026 sollen die Ausgaben um 1,1 Milliarden Euro gesenkt werden – dies entspricht fast der Hälfte des geplanten globalen Sparvolumens von 2,1 Milliarden Euro.
Kostenreduktion trotz Investitionen
Das Unternehmen kämpft mit der aktuellen Wirtschaftslage, die weltweit schwächelt. Vor diesem Hintergrund ist die Ankündigung von Kamieth, dass keine betriebsbedingten Kündigungen bis 2025 in Ludwigshafen erfolgen, eine wichtige Botschaft für die Belegschaft. Allerdings behält sich BASF die Prüfung vor, möglicherweise weniger wettbewerbsfähige Anlagen zu schließen, um die Effizienz zu steigern.
Kamieth stellt klar, dass die Entwicklung einer neuen Standortvereinbarung im Raum steht, solange sie mit der Unternehmensstrategie übereinstimmt. „Sie muss in unsere Pläne passen, die neben den Investitionen auch die Kostensenkungen berücksichtigen“, erklärte er und zeigt sich optimistisch, dass ein gemeinsamer Weg mit den Arbeitnehmern gefunden werden kann. Ein solcher Ansatz könnte das Konzept eines "schlanker, aber stärker" geführten Unternehmens widerspiegeln.
Doch die Pläne von BASF beschränken sich nicht nur auf Deutschland. Auch der Ausbau in China steht auf der Agenda. Das Unternehmen plant, dort für etwa zehn Milliarden Euro einen neuen Verbundstandort aufzubauen. Kamieth betont, dass die Firma trotz der momentanen Herausforderungen in China an diesen Projekten festhält. Er bleibt zuversichtlich hinsichtlich der mittel- und langfristigen wirtschaftlichen Entwicklungen in diesem wichtigen Markt, betont allerdings, dass die Wachstumsraten voraussichtlich niedriger ausfallen werden als in der Vergangenheit.
Die Situation verdeutlicht den Spagat, in dem sich BASF befindet. Auf der einen Seite stehen hohe Investitionen in die Zukunft, während gleichzeitig Maßnahmen zur Kostenreduzierung unverzichtbar sind. Dieses Spannungsfeld wird in den kommenden Jahren entscheidend für den Erfolg des globalen Chemieriesen sein.
Für eine detaillierte Betrachtung des Falls, siehe den Bericht auf www.n-tv.de.
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