Das Symposium „Nachhaltigkeit im Straßenbau“ fand gestern in Wien statt und markierte den vorläufigen Abschluss einer Workshopreihe, die von der ASFINAG ins Leben gerufen wurde. An der Veranstaltung nahmen rund 150 Experten und Expertinnen aus der Bauwirtschaft teil, darunter Vertreter aus den Bereichen Bauausführung, Technik, Wissenschaft, Rohstoffindustrie und Planungsbüros. ASFINAG-Vorstand Hartwig Hufnagl bezeichnete das Symposium als eine „360 Grad“ Repräsentation der österreichischen Bauwirtschaft.
In seiner Eröffnungsrede betonte Hufnagl die Bedeutung von Klimarisikoanalysen für die Straßeninfrastruktur, insbesondere vor dem Hintergrund der zunehmenden Verwundbarkeit durch Extremwetterereignisse wie die jüngsten Murenabgänge an der steirischen A 2 Südautobahn. Er wies jedoch darauf hin, dass der Verkehrssektor auch weiterhin eine maßgebliche Rolle bei den CO2-Emissionen spielen werde. Die Herausforderung bestehe darin, individuelle Mobilität mit ökologischen Zielen und einer Dekarbonisierung in Einklang zu bringen.
Ein weiteres Thema, das bei der Veranstaltung diskutiert wurde, war das Bauprogramm der ASFINAG. Große Teile des Straßennetzes wurden in den 1970er und 1980er Jahren errichtet und erreichen nun das Ende ihrer Lebensdauer. Dies führt zu einem Anstieg der Erhaltungsmaßnahmen, insbesondere bei Brücken und Tunneln, sowohl aus technischer als auch aus finanzieller Sicht. Das Bauvolumen der ASFINAG wird in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich rund zwölf Milliarden Euro betragen.
Ein wichtiger Schwerpunkt der ASFINAG liegt auf ökosozialen Bauvergaben. In den letzten Jahren hat das Unternehmen einen umfangreichen Katalog an qualitativen Vergabekriterien im Bereich Bauausschreibungen entwickelt. Es ist von entscheidender Bedeutung, diesen Katalog kontinuierlich im Dialog mit der Bauindustrie weiterzuentwickeln, um sicherzustellen, dass die Anforderungen an umwelt- und klimafreundliche Planung und Bauausführung auch tatsächlich erfüllt werden.
Die ASFINAG hat bereits wichtige Schritte unternommen, um die Nachhaltigkeit im Straßenbau zu fördern. Dazu gehören eine ganzheitliche CO2-Betrachtung des Lebenszyklus von Bauwerken, die Implementierung eines Tools zur THG-Berechnung und der Einsatz alternativer Baustoffe. Die ASFINAG wird auch in Zukunft eine führende Rolle bei der Förderung von Nachhaltigkeitsstrategien im Straßenbau einnehmen und sich aktiv an der Ausgestaltung des Green Deal der Europäischen Union beteiligen.
Quelle: In einem Artikel von www.ots.at zu sehen.