Im September 2024 wurden bedeutende Entwicklungen am Arbeitsmarkt in Ost- und Waldhessen verzeichnet. Die Zahl der Arbeitslosen ist im Vergleich zum August auf 7.423 Personen gesunken, was einem Rückgang von 4,7 Prozent entspricht. Die Arbeitslosenquote lag bei 3,8 Prozent, ein leichter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, wo die Quote bei 3,6 Prozent lag. Dieser Rückgang wird jedoch durch eine insgesamt höhere Zahl von Arbeitslosen im Jahresvergleich von 7,9 Prozent überschattet.
Katharina Henkel, die Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda, führte dies teilweise auf den gedämpften Konjunkturverlauf zurück. Besonders auffällig ist der Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit. Über ein Drittel der erwerbslosen Menschen ist seit mehr als einem Jahr arbeitslos. Die Agentur hat 2.576 Langzeitarbeieinheiten registriert, was besorgniserregend ist.
Situationsanalyse in Fulda
Im Landkreis Fulda zeigt die Arbeitsmarktlage eine ähnlich positive Entwicklung. Die Arbeitslosenzahl sank um 249 auf insgesamt 4.746, was einer Arbeitslosenquote von 3,7 Prozent entspricht. Besonders erfreulich ist der Rückgang der Arbeitslosigkeit unter jungen Menschen. Die Zahl der unter 25-Jährigen, die arbeitslos sind, verringerte sich um 6,5 Prozent, trotz des Anstiegs von 16,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Henkel erklärte, dass viele Schulabgänger*innen nun erfolgreich in den Arbeitsmarkt integriert werden konnten.
In den Jobcentern gibt es jedoch weiterhin Herausforderungen, da hier 2.997 Personen arbeitslos sind, was einen Anstieg von 8,2 Prozent im Jahresvergleich darstellt. Diese Zahlen verdeutlichen, dass die Langzeitarbeitslosigkeit sowohl im Landkreis Fulda als auch in den uml neighboringdienstlichen kreisen ein zentrales Problem darstellt.
Fachkräftebedarf auf dem Markt
Gleichzeitig bleibt die Nachfrage nach Arbeitskräften hoch. Im September meldeten Unternehmen in Ost- und Waldhessen insgesamt 471 neue Stellen an den Arbeitgeberservice. Derzeit gibt es 2.603 offene Stellen im Agenturbezirk, wobei der Bedarf an Fach- und Hilfskräften in nahezu allen Branchen spürbar ist. Gesucht werden unter anderem Berufskraftfahrer, Fachinformatiker und Physiotherapeuten.
Die Agentur für Arbeit bietet Beratung für Arbeitgeber, um die geforderten Qualifikationen und die tatsächlichen Fähigkeiten der arbeitsuchenden Personen besser aufeinander abzustimmen. Das Fehlen einer passgenauen Qualifikation wird als eine der Ursachen für unbesetzte Stellen identifiziert.
Ein positiver Aspekt ist die Stabilität auf dem Arbeitsmarkt für schwerbehinderte Menschen. Die Zahl der Arbeitslosen in dieser Gruppe blieb mit 357 auf dem Niveau des Vorjahres. Der Arbeitsmarkt scheint sich hier als resilient erwiesen zu haben.