GreifswaldWirtschaft

Arbeitslosenzahl sinkt: Vorpommern-Greifswald im Aufwind, aber…

In Pasewalk sorgt der „Birkenstock-Effekt“ für einen überraschenden Rückgang der Arbeitslosigkeit um 4,5 Prozent, während in Wolgast die Zahlen aufgrund des schwächelnden Tourismus um 13 Prozent steigen – ein klarer Hinweis auf die Herausforderungen und Chancen im Arbeitsmarkt von Vorpommern-Greifswald!

Im September zeigt sich auf dem Arbeitsmarkt ein bemerkenswerter Trend: In Vorpommern-Greifswald sank die Zahl der Arbeitslosen um 367 auf insgesamt 9.955 Personen. Dies gab die Agentur für Arbeit in Greifswald bekannt. Der Rückgang der Arbeitslosenzahl ist nicht nur ein Zeichen der Jahreszeit, sondern wird auch durch aktuelle Entwicklungen in der Region unterstützt.

Die Arbeitslosenquote beträgt nun erfreuliche 8,7 Prozent, bleibt jedoch im bundesweiten Vergleich hinter dem Durchschnitt von 6,0 Prozent zurück. Im gesamten Land ist die Zahl der Menschen ohne Arbeit im Vergleich zu dieser Region deutlich geringer. Interessant ist, dass im September 499 Personen neu arbeitslos gemeldet wurden, während 691 Menschen eine neue Anstellung fanden. Ein positiver Trend zeigt sich bei den meisten Arbeitslosen, mit einer Ausnahme bei den Langzeitarbeitslosen, von denen fast 4.000 Menschen seit über einem Jahr arbeitslos sind.

Der Birkenstock-Effekt und seine Bedeutung

Besonders auffällig ist die positive Entwicklung in der Region Pasewalk. Hier gibt es 4,5 Prozent weniger Arbeitslose im Vergleich zum Vormonat. Der Grund dafür wird im sogenannten „Birkenstock-Effekt“ erkannt – eine Bezeichnung für den Anstieg von Arbeitsplätzen im Werk des Schuhherstellers, das in den letzten Monaten verstärkt Personal eingestellt hat. Diese Entwicklung ist ein Lichtblick in einer Zeit, in der die Arbeitslosenzahlen in anderen Gebieten stagnieren oder sogar steigen.

Kurze Werbeeinblendung

Im Gegensatz dazu hat Wolgast mit einem Anstieg von 13 Prozent an Arbeitslosen zu kämpfen. Die Stadt leidet unter den Folgen des Tourismus und saisonalen Arbeitsmärkten, wobei der Agenturchef Klaus-Peter Köpcke erklärt: „Für den Tourismus war es ein schlechtes Jahr, Urlauber gaben weniger Geld in Restaurants und Hotels aus.” Diese Belastung hat die regionale Wirtschaft erheblich beeinflusst.

Herausforderungen für ungelernte Arbeiter

Ein weiteres zentrales Problem zeigt sich bei den Chancen ungelernter Arbeitskräfte. Laut Klaus-Peter Köpcke haben es diese Arbeitnehmer in der derzeitigen Marktlage insbesondere schwer, eine Anstellung zu finden. Viele Unternehmen sind auf der Suche nach Fachkräften und Spezialisten, während die Einstellung von Kräften ohne spezifische Qualifikationen zurückhaltender erfolgt.

„Die Unternehmen suchen grundsätzlich Arbeitskräfte, jedoch liegt der Fokus auf qualifizierten Mitarbeitern“, so der Agenturchef. Vor diesem Hintergrund wird die Förderung von Qualifizierungsmaßnahmen als eine der wesentlichen Aufgaben der Agentur weiterhin betont. Die Notwendigkeit, dass potenzielle Arbeitskräfte sich qualifizieren, um den Anforderungen des Arbeitsmarktes gerecht zu werden, wird als entscheidend angesehen.

Die vorliegenden Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt in Vorpommern-Greifswald zeigen eine komplexe Lage, in der positive Trends in einzelnen Regionen wie Pasewalk gegen die Herausforderungen in anderen Gebieten abgewogen werden müssen. Insbesondere die Notwendigkeit, ungelernte Arbeitnehmende zu unterstützen und ihnen Wege zur Qualifikation zu bieten, bleibt ein zentrales Thema in der Diskussion um den Arbeitsmarkt in Deutschland.

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"