Bürgermeister Rainer Ditzfeld von Achim hat eine spannende Idee ins Gespräch gebracht: ein eigenes Kennzeichen für die Stadt. Der Vorschlag basiert auf der Überzeugung, dass ein solches Kennzeichen nicht nur das lokale Zusammengehörigkeitsgefühl stärken, sondern auch positive wirtschaftliche Impulse setzen könnte. Ditzfeld, der sich persönlich mit dem Wunschkennzeichen „ACH – IM 1“ besonders verbunden fühlt, sieht große Vorteile für die Identität der Stadt.
Der Hintergrund dieser Überlegungen ist ein Vorschlag von Ralf Bochert, einem Professor an der Hochschule Heilbronn. Bochert hat sich für die Einführung spezifischer Kfz-Ortskennzeichen für über 320 Städte in Deutschland ausgesprochen, um deren lokale Identität sowohl nach innen als auch nach außen zu fördern. „Wir sollten diesen Wunsch der Bevölkerung nach mehr lokaler Verortung annehmen“, erklärte Bochert und unterstrich die Möglichkeit, dies durch unbürokratische Maßnahmen zu verwirklichen.
Unterstütung erhält Ditzfeld auch von dem Achimer Heimatforscher Jörg Karaschewski, der betont, dass ein eigenes Kennzeichen eine kostengünstige Möglichkeit darstellt, Heimatverbundenheit zu zeigen. Der Bürgermeister kündigte bereits an, die Idee in einem kürzlichen Verwaltungsausschuss vorgestellt zu haben, und erhielt daraufhin durchweg positive Reaktionen. Die Einführung eines solchen Kennzeichens wäre zudem kostenneutral für die Stadt und den Landkreis, da die Bürger bereit wären, eine Gebühr von zehn Euro für ihre Wunschkennzeichen zu zahlen.
Die Bedeutung eines individuellen Kennzeichens wird vor allem deutlich, wenn man den aktuellen Trend betrachtet: Seit 2012 haben viele Kommunen, die durch Gebietsreformen ihre Kennzeichen verloren haben, wieder die Möglichkeit, ihre alten Kennzeichen zu nutzen, was auf ein starkes Bedürfnis nach lokaler Identität hinweist. Achim, das zwischen 1885 und 1932 sogar Sitz des Landrats war, hat bis jetzt keinen eigenen Kfz-Kennzeichen bekommen, was viele Achimer enttäuscht.
Ein interessanter Fakt zur Geschichte der Kfz-Kennzeichen in Achim ist, dass das erste offiziell zugelassene Fahrzeug in der Stadt ein Motorrad war. Es gehörte dem Kaufmann Georg Hillemann, der im Jahr 1909 ein Kennzeichen mit der Aufschrift „IS 595“ erhielt, wobei „I“ für Preußen und „S“ für die Provinz Hannover stand. Hier wird schnell deutlich, dass die Kennzeichengeschichte der Stadt schon lange zurückreicht und in den Wirren der Geschichte zahlreiche Wendungen genommen hat.
Ditzfeld sieht in der Schaffung eines Kennzeichens für Achim eine große Chance, sowohl für die Stadt als auch für ihre Bürger. Die Vorstellung, dass man auf dem Nummernschild bereits den Städtenamen ausschreiben könnte, sorgt für zusätzlichen Enthusiasmus. Der Bürgermeister hat zudem keine Bedenken hinsichtlich möglicher negativer Assoziationen zu den Buchstaben „ACH“ und findet, dass solche Gedanken nicht die von ihm angestrebte Ideenvielfalt beeinträchtigen sollten.
In der Diskussion um die Identität der Städte und Gemeinden hat das Anliegen um eigene Kennzeichen in Achim also nicht nur einen lokalen, sondern einen weitreichenden gesellschaftlichen Kontext. Ditzfeld und seine Unterstützer arbeiten daran, die Idee voranzutreiben – mit dem Ziel, Achim ein neues, zeitgemäßes Gesicht auf den Straßen Deutschlands zu geben, das auch die Herz der Bürger anspricht. Für weitere Informationen ist es ratsam, die aktuelle Berichterstattung auf www.kreiszeitung.de zu verfolgen.
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