Der Verbraucherschutzverein (VSV) unterstützt eine Gruppe von 86 Personen, die Strafanzeige gegen den Elektronikkonzern Philips und dessen Tochterfirma Respironics eingereicht haben. Die Anzeige bezieht sich auf fehlerhafte Beatmungsgeräte, die von den Betroffenen genutzt wurden und laut Philips Krebs und andere gesundheitliche Probleme verursachen können. Die Geräte enthalten einen Schaumstoff, der sich über die Zeit zersetzt und Kleinteile freisetzen kann, die die Patienten verschlucken oder einatmen könnten. Philips warnte die Verwender erst im Sommer 2021 vor diesem Risiko.
Insbesondere kritisiert Daniela Holzinger, die Obfrau des VSV, dass Philips die Patienten im Stich gelassen habe. Die Geräte seien nur sehr zögerlich ausgetauscht worden, und die Patienten hätten vor der Entscheidung gestanden, entweder das fehlerhafte Gerät weiterzuverwenden oder es nicht mehr zu nutzen und Gesundheitsschäden zu riskieren. Dies habe zu einer belastenden Situation geführt, in der die Patienten keine gute Wahl gehabt hätten.
Die Food and Drug Administration (FDA) in den USA hat bereits Untersuchungen zu dem Vorfall durchgeführt und festgestellt, dass Philips bereits seit mindestens 2015 über das Problem informiert war, jedoch bis Sommer 2021 keine Maßnahmen zum Schutz der Patienten ergriffen hat. Holzinger zeigt sich empört über das Verhalten des Unternehmens und betont, dass bereits viele Patienten erste gesundheitliche Probleme wie Halsschmerzen, Asthma und Lungenentzündungen erleiden würden, die möglicherweise mit einer Krebserkrankung in Verbindung stehen könnten. Daher sei es gerechtfertigt, Schadenersatzansprüche gegen Philips zu stellen.
In den laufenden Gerichtsverfahren kooperiert Philips nach Angaben von Holzinger nicht und legt wichtige Sicherheitsdatenblätter nicht vor. Diese Informationen wären jedoch für die Behandlung der betroffenen Patienten wichtig. Philips betrachte sie stattdessen als „Geschäftsgeheimnis“. Holzinger hofft, dass die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) nun einen Anfangsverdacht für Straftaten sieht und Ermittlungen gegen Philips einleitet.
Diese Entwicklung zeigt, dass der Fall der fehlerhaften Beatmungsgeräte von Philips weiterhin große Aufmerksamkeit auf sich zieht und dass die Betroffenen weiterhin für ihre Rechte kämpfen. Um weitere Informationen zu dem Thema zu erhalten, können Interessierte den Artikel auf www.ots.at lesen.