Wirtschaft

7-Punkte-Programm für Netzausbau und Energiewende: Forderungen der Netzbetreiber für eine klimaneutrale Energieversorgung

Wenn die nächste Legislaturperiode im Oktober 2029 zu Ende geht, fehlen nur mehr wenige Monate bis zum magischen Datum 2030, wo Österreich die gesamte Stromversorgung bilanziell aus erneuerbaren Quellen decken will. 2030 ist auch das Jahr, wo Österreich das erste Zwischenziel bei der Reduktion von Treibhausgasen nach dem Europäischen Klimaschutzgesetz erreichen muss. Der Weg zur Energiewende muss deshalb trotz Wahlkampfes unbeirrt fortgesetzt werden – das forderte der Geschäftsführer der Linz Netz GmbH, Johannes Zimmerberger, beim Energiepolitischen Hintergrundgespräch des Forums Versorgungssicherheit am 3. April 2024.

Die Netzbetreiber haben sieben Grundsätze formuliert, denen die Energie- und Klimapolitik in der nächsten Legislaturperiode folgen sollte:

  1. Leistbare Energie, Versorgungssicherheit und Klimaschutz sind gleich wichtig.
    Die Energiewende erfordert Investitionen in Versorgungssicherheit und Klimaschutz. Der Ausbau der Netze muss kosteneffizient erfolgen, um die Netztarife nicht über Gebühr zu verteuern.

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  2. Rechtliche Rahmenbedingungen für zügigen Netzausbau
    Die Netzgesellschaften fordern eine Beschleunigung von Genehmigungsverfahren und mehr Flexibilität bei der Finanzierung von Investitionen.

  3. Faires Tarifsystem
    Die Netzbetreiber wünschen sich eine stärker verursachergerechte Tarifstruktur, um die Kosten für den Netzausbau gerecht zu verteilen.

  4. Stromtarife sollen Anreize für Eigenproduktion und Eigenverbrauch setzen.
    Der Eigenverbrauch von Strom aus privaten PV-Anlagen sollte tariflich belohnt werden, um den Ausbau der Netze zu begrenzen.

  5. Verbraucher, Prosumer und Energiegemeinschaften werden aktive Mitgestalter der Energiewende.
    Es ist wichtig, dass jeder seinen Beitrag zur Energiewende leistet und das System als Gesamtheit betrachtet wird.

  6. Abstimmung der Netzausbaupläne
    Die Ausbaupläne für Strom, Grünes Gas und Fernwärme sollten aufeinander abgestimmt werden, um Doppelgleisigkeiten zu vermeiden.

  7. Leistungsfähige Speicher und Sektorkopplung
    Für ein dekarboniertes Stromsystem sind kurz- und langfristige Speicher sowie die Sektorkopplung zwischen Strom, Wasserstoff, Biogas und Wärme erforderlich.

Die Netzbetreiber betonen, dass der Ausbau erneuerbarer Energie und leistungsfähiger Netze unausweichlich ist und dafür alle an einem Strang ziehen müssen.

Das Forum Versorgungssicherheit, bestehend aus den Verteilernetzbetreibern Wiener Netze, Netz Niederösterreich, Netz Burgenland, Linz Netz und Netz Oberösterreich, stellt diese Forderungen auf und fordert die Politik auf, die Energiewende weiter voranzutreiben.

In einer Tabelle können beispielsweise Informationen zu den Netzbetreibern und ihrem Beitrag zur erneuerbaren Energienutzung in Österreich aufgelistet werden:

Netzbetreiber Beitrag zur erneuerbaren Energienutzung
Wiener Netze Ausbau von Photovoltaikanlagen
Netz Niederösterreich Förderung von Windenergie-Projekten
Netz Burgenland Betrieb von Biomasseheizkraftwerken
Linz Netz Umstellung auf Fernwärme
Netz Oberösterreich Förderung von Wasserstofftechnologien


Quelle: Forum Versorgungssicherheit / ots

Quelle/Referenz
ots.at

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