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Weltweite Einigung: Historischer Vertrag zur Pandemievorsorge beschlossen!

Die Mitgliedstaaten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben sich auf ein neues internationales Abkommen zur Pandemievorsorge geeinigt, welches die Welt besser auf zukünftige Gesundheitskrisen vorbereiten soll. Diese Einigung wurde nach mehr als drei Jahren intensiver Verhandlungen und nächtelanger Diskussionen in Genf erzielt. Die offizielle Verabschiedung des Vertrags ist für das Jahrestreffen der 194 WHO-Mitglieder im Mai 2024 geplant, wie Krone.at berichtet.

WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus bezeichnete diese Einigung als historisch und als Geschenk an zukünftige Generationen. Der Vertrag ist eine direkte Reaktion auf die verheerenden Auswirkungen der Corona-Pandemie, die von 2020 bis 2022 weltweit zu mindestens 20 Millionen Todesfällen und massiven wirtschaftlichen Schäden führte, so Die Presse.

Inhalte des Abkommens

Ein zentrales Ziel des neuen Abkommens ist die Stärkung der Gesundheitssysteme weltweit. Die Mitgliedsländer verpflichten sich, ihre Gesundheitssysteme zu verbessern und die Überwachung des Tierreichs zu intensivieren, um Krankheitsausbrüche schnell zu erkennen. Laut Kleine Zeitung umfasst der Vertrag auch Maßnahmen zur Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen und sichert den gleichmäßigen Zugang zu notwendigen Ressourcen während einer Pandemie. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass Gesundheitspersonal Vorrang bei medizinischer Versorgung erhalten soll.

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Zusätzlich sollen Pharmaunternehmen verpflichtet werden, 10 % ihrer Produktion als Spende für ärmere Länder abzugeben. Dies wird als Pabs-System bezeichnet. Auch der Austausch von wichtigen Informationen, wie etwa DNA-Sequenzen von Pathogenen, ist im Vertrag enthalten. Der Transfer von Technologien zur Herstellung von Impfstoffen wird diskutiert, bleibt aber vorerst freiwillig, da einige Staaten hier auf eine Einhaltung bestehen, während andere, wie lateinamerikanische Länder, einen verpflichtenden Ansatz fordern.

Eingeschränkte Beteiligung der USA

Ein bedeutender Aspekt des Vertrags ist die fehlende Beteiligung der Vereinigten Staaten, nachdem sich die USA seit dem Regierungswechsel nicht mehr an den Verhandlungen beteiligt haben. Ihr geplanter Austritt aus der WHO wird im Januar 2026 wirksam. Die Vereinbarung kann nur für Länder gelten, deren Parlamente sie ratifizieren, wobei mindestens 60 Ratifizierungen benötigt werden. Die WHO hat nach Inkrafttreten des Vertrags keine Befugnis, Lockdowns oder Reisebeschränkungen anzuordnen, was als wesentlicher Schwachpunkt des Abkommens gilt.

Zahlreiche Kritikpunkte, insbesondere seitens ärmerer Länder, wurden im Verlauf der Verhandlungen laut. Diese Länder hatten während der Corona-Pandemie Schwierigkeiten, Zugang zu Impfstoffen und Behandlungen zu erhalten, was ihre Forderungen nach gerechteren Zugangsbedingungen an die Verhandlungsführer verstärkte. Die Presse zitiert auch die medizinische Leiterin von Ärzte ohne Grenzen, die den Vertrag als Signal globaler Solidarität bezeichnete.

Ort des Geschehens


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In welchen Regionen?
Genf
Genauer Ort bekannt?
Genf, Schweiz
Beste Referenz
krone.at
Weitere Quellen
kleinezeitung.at

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