Am Samstagmorgen waren Rettungskräfte in dem Dorf Donja Jablanica im Einsatz, um nach Vermissten zu suchen, die während der verheerendsten Überschwemmungen in Bosnien seit Jahren betroffen wurden. Diese Naturkatastrophe ereignete sich am Freitag im Balkanland. Laut Berichten des N1 TV sind mindestens 21 Menschen ums Leben gekommen, und Dutzende werden im Gebiet von Jablanica, etwa 70 Kilometer südwestlich von Sarajevo, vermisst.
Rettungsaktionen und Herausforderungen
Die Regierung plant eine Pressekonferenz, um weitere Details bekannt zu geben. Ein Sprecher der Bergrettung erklärte: „Es gibt einige Dörfer in der Umgebung, die nach wie vor unerreichbar sind, und wir wissen nicht, was wir dort finden werden.“ Während starker Regen in der Nacht die Rettungsaktionen vorübergehend stoppte, wurden die Arbeiten nach dem Regenfall fortgesetzt. In Donja Jablanica sind viele Häuser noch unter Trümmern begraben.
Erfahrungen der Überlebenden
Nezima Begovic, 62 Jahre alt, hatte Glück im Unglück. Ihr Haus wurde beschädigt, aber sie blieb unverletzt. „Ich hörte Menschen schreien, und plötzlich war es ganz still. Da dachte ich, dass dort alle tot sind“, sagte sie gegenüber Reuters. Aufgrund von plötzlich auftretenden Überschwemmungen kam es am Freitag zu einem Steinbruchabbruch über Donja Jablanica, wodurch Trümmer über Häuser und Autos in dem Dorf flogen.
Ein weiterer Überlebender, Enes Imamovic, 66 Jahre alt, wurde gegen 5 Uhr morgens von lauten Geräuschen geweckt. „Alles war weiß (von den Steinen und dem Staub, die vom Steinbruch herunterkamen). Das Haus meines Freundes war weg. Ich hörte Schreie“, berichtete Imamovic.
Auswirkungen auf Sport und Politik
Die Bosnische Fußballvereinigung (NFSBIH) hat alle Spiele aufgrund der Überschwemmungen abgesagt. Zudem hat die Wahlkommission Bosnien beschlossen, die Kommunalwahlen an diesem Wochenende in den von den Überschwemmungen betroffenen Gemeinden zu verschieben, jedoch an anderen Orten fortzufahren.
Klimawandel und extreme Wetterereignisse
Die Überschwemmungen folgten einer bisher beispiellosen Sommerdürre, die zahlreiche Flüsse und Seen austrocknete und die Landwirtschaft sowie die Wasserversorgung in städtischen Bereichen in ganz Balkanstaaten und weiten Teilen Europas beeinträchtigte. Meteorologen haben extreme Wetterveränderungen dem Klimawandel zugeschrieben.
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