Taiwans Präsident Lai Ching-te hat kürzlich einen historischen Zwischenstopp in Hawaii eingelegt, der sowohl diplomatische als auch strategische Bedeutung hat. Lai, der am Samstag zu einer Reise in den pazifischen Raum aufbrach, wurde am Flughafen Honolulu mit rotem Teppich empfangen – ein Novum für einen taiwanesischen Präsidenten. Seine Reise steht im Zeichen des Ausbaus internationaler Beziehungen, vor dem Hintergrund wachsender Spannungen mit China, das Taiwan als abtrünnige Provinz betrachtet. Lai betonte, dass diese Reise den Beginn einer neuen Ära wertebasierter Diplomatie markiere, in der Taiwan als Vorbild für Demokratie und Stabilität in der Welt agieren will. Neben Hawaiis Gouverneur Josh Green empfing ihn auch die Geschäftsführerin des American Institute in Taiwan, Ingrid Larson, berichtete die APA.
Chinas scharfe Reaktion
Die Führung in Peking reagierte mit harschem Protest auf den Besuch, den sie als Provokation wertete. Chinas Außenministerium erklärte, man werde die Entwicklungen genau beobachten und geeignete Maßnahmen ergreifen, um die nationale Souveränität zu schützen. Lai wird während seiner Reise auch die Marschallinseln, Tuvalu und Palau besuchen, die zu den wenigen diplomatischen Alliierten Taiwans gehören. Laut CNN sehen taiwanesische Sicherheitsbehörden in Lai’s Besuch einen Anlass für potenzielle militärische Übungen seitens Chinas, die als Reaktion auf die Wahrnehmung von Lais Reise dienten könnten. Derweil hat Taiwan im jüngsten Rüstungsverkauf der USA Unterstützung für die eigene Verteidigungsfähigkeit erhalten, was die Spannungen weiter verschärfen könnte.
Längst hat die Beziehung zwischen Taiwan und den USA, dem wichtigsten Verbündeten Taiwans, neue Dimensionen erreicht. Lai, der erst seit Mai im Amt ist, hat's seine Haltung zur Souveränität und dem internationalen Engagement noch offensiver als seine Vorgängerin Tsai Ing-wen ausgedrückt. Während die USA und Taiwan ihre Partnerschaft weiter festigen, lässt Chinas aggressives Vorgehen in der Region die geopolitischen Spannungen wachsen. Lai's stille, aber bedeutende Stop-Over in Hawaii verdeutlicht Taiwans beständiges Streben nach internationaler Anerkennung und Souveränität in einer zunehmend kritischen globalen Lage.
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