Die russische Regierung plant, im Jahr 2025 32,5 % ihrer Ausgaben für das Militär einzuplanen. Dies stellt einen Rekordbetrag dar und ist eine Steigerung im Vergleich zu den 28,3 %, die in diesem Jahr erwartet wurden, während Moskau anstrebt, im Krieg gegen die Ukraine zu siegen.
Militärbudget und Verteidigungsausgaben
Der am Montag veröffentlichte Entwurf des Budgets sieht vor, knapp 13,5 Billionen Rubel (über 145 Milliarden US-Dollar) für die nationale Verteidigung auszugeben. Dies sind etwa drei Billionen Rubel (32 Milliarden US-Dollar) mehr als für das Jahr 2024 eingeplant waren, welches zuvor den Rekord hielt.
Der Ukraine-Krieg und seine Auswirkungen
Der Krieg in der Ukraine stellt den größten Konflikt Europas seit dem Zweiten Weltkrieg dar und hat die Ressourcen beider Seiten stark beansprucht. Die Ukraine erhält von ihren westlichen Verbündeten Milliarden von Dollar an Unterstützung. Auf der anderen Seite sind die russischen Streitkräfte größer und besser ausgestattet als die der Ukraine. In den letzten Monaten hat die russische Armee schrittweise ukrainische Truppen in den östlichen Gebieten zurückgedrängt.
Unterstützung für die Ukraine
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj besuchte letzte Woche die Vereinigten Staaten, um weiterhin finanzielle und militärische Unterstützung zu gewinnen, während der Krieg im kommenden Februar das dreijährige Jubiläum erreicht.
Russland und die wirtschaftlichen Herausforderungen
Präsident Wladimir Putin steht ebenfalls vor der Herausforderung, wie er seine Kriegsanstrengungen aufrechterhalten kann, da die Militärausgaben eine enorme Belastung für die russische Wirtschaft darstellen. Anfang dieses Monats erhöhte die russische Zentralbank ihren Leitzins um einen vollen Prozentpunkt auf 19 %, um der hohen Inflation entgegenzuwirken. Zudem wurde die Aussicht auf weitere Zinserhöhungen geäußert, um die Inflation von derzeit 9,1 % auf das Ziel von 4 % im Jahr 2025 zu senken.
Prognosen für die Zukunft
Gemäß dem Entwurf des Budgets sollen die Verteidigungsausgaben im Jahr 2026 zurückgehen. Das vorgeschlagene Budget könnte jedoch noch Änderungen unterliegen, da es durch drei Lesungen in der Staatsduma, dem Unterhaus des russischen Parlaments, gehen muss, bevor es an den Föderationsrat, das Oberhaus, weitergegeben wird und schließlich vom russischen Präsidenten in Kraft gesetzt wird.
Einberufung und Militärzahlen
Unterdessen unterschrieb Putin am Montag einen Einberufungsbefehl für 133.000 Wehrpflichtige im Rahmen der Herbst-Militärmobilisierung, was eine routinemäßige Zahl für saisonale Einberufungskampagnen darstellt. Im September hatte er bereits befohlen, die Truppenstärke um 180.000 auf insgesamt 1,5 Millionen Soldaten zu erhöhen. Insgesamt würde die militärische Personalstärke bei etwa 2,4 Millionen liegen.
Luftangriffe und Drohneneinsatz
Über Nacht feuerte Russland Raketen und Drohnen auf 11 Regionen in der Ukraine, wie die ukrainische Luftwaffe am Montag berichtete. Dies war die 33. Nacht in Folge mit Luftangriffen hinter der Frontlinie und stellte einen neuen monatlichen Rekord bei Drohnenangriffen auf.
Drohnenangriffe auf Kiew
In Kiew waren während der Nacht mehrere Explosionen und Maschinengewehrfeuer zu hören, während die Luftabwehr der ukrainischen Hauptstadt fast fünf Stunden lang einen Drohnenangriff abwehrte. Es wurden keine Opfer in Kiew oder anderswo gemeldet, jedoch fing ein „kritisches Infrastrukturobjekt“ in der südukrainischen Region Mykolajiw Feuer, wie Gouverneur Vitalii Kim mitteilte, ohne weitere Details zu nennen.
Russische Strategie im Drohneneinsatz
Russland hat zunehmend Shahed-Drohnen anstelle teurerer Raketen in seinen Luftangriffen auf ukrainische Städte eingesetzt, seit es im Februar 2022 die Nachbarstaaten überfallen hat. Allein im September startete Russland mehr als 1.300 Shahed-Drohnen gegen die Ukraine, was die höchste Anzahl an Drohnenangriffen in einem einzelnen Monat seit Beginn des Krieges darstellt.
Ukrainische Drohnen und Verteidigung
Auch die Ukraine hat eine neue Generation von Drohnen für das Schlachtfeld und für Langstreckenangriffe tief in Russland entwickelt. Am Sonntag wurden laut russischen Beamten über 100 ukrainische Drohnen über Russland abgeschossen.
Putins Ansprüche und Widerstand
Am Montag veröffentlichte Putin ein Video zum zweiten Jahrestag der Annexion von vier ukrainischen Gebieten und beschuldigte erneut den Westen, die Ukraine in eine „Militärbasis gegen Russland“ verwandelt zu haben. Er sprach anlässlich der Annexion der Regionen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja, die nach einem im Jahr 2022 abgehaltenen Referendum stattfand, das vom Westen als Farce abgelehnt wurde. Russland hatte auch die Krim 2014 illegal annektiert.
Humanitäre Krise und Zukunftsperspektiven
Seit 2022 sagte Putin, werden in den besetzten Gebieten die Geschäfte „aktiv wiederhergestellt“, und Krankenhäuser sowie Schulen werden neu aufgebaut. Tausende von Ukrainern sind aus den vier Regionen aufgrund der russischen Invasion geflohen. Doch laut Putin sei die militärische Operation Russlands im Land notwendig, um das „Wohl der Bevölkerung“ und die „Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder“ zu verteidigen.
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