Der Kongress in Kolumbien hat für eine Gesetzesänderung gestimmt, die es Minderjährigen ermöglichen würde, ohne die Zustimmung der Eltern nicht mehr zu heiraten.
Gesetzesvorschlag zur Heiratsaltererhöhung
Der aktuelle Vorschlag sieht vor, das Mindestalter für die Ehe auf 18 Jahre anzuheben und somit die Rechte sowie die Entwicklungsmöglichkeiten von Minderjährigen zu schützen. Dieser Gesetzesentwurf muss jedoch noch von Präsident Gustavo Petro unterzeichnet werden.
Aktuelle Regelung und notwendige Reformen
Nach dem derzeitigen Zivilgesetzbuch können Personen bereits im Alter von 14 Jahren mit Zustimmung der Eltern heiraten. Die ursprüngliche Initiative zur Reform des Gesetzes, die im Jahr 2023 vorgestellt wurde, propagierte den Slogan „Sie sind Mädchen, keine Ehefrauen“. Ziel war es, junge Mädchen davor zu bewahren, zur Heiratsentschlossenheit gezwungen zu werden, um nicht verschiedenen Formen von Gewalt ausgesetzt zu sein und Bildung sowie Entwicklungsmöglichkeiten zu verlieren.
Statements von Abgeordneten und UN-Statistiken
„Minderjährige sind keine sexuellen Objekte, sie sind Mädchen“, erklärte die Abgeordnete Clara López Obregón in einer Stellungnahme, nachdem der Vorschlag genehmigt wurde.
Die Praxis der Kinderehe ist weltweit verbreitet und betrifft laut der UN-Agentur für Kinder, UNICEF, jährlich etwa 12 Millionen Mädchen. In den letzten Jahren gab es jedoch einen globalen Rückgang der Kinderehen, wie die Statistiken der Agentur zeigen. „Vor zehn Jahren war jede vierte junge Frau im Alter von 20 bis 24 Jahren als Kind verheiratet. Heute ist diese Zahl auf jede fünfte gesunken“, berichtete UNICEF.
Poverty als Hauptursache in Lateinamerika
In Lateinamerika ist Armut der Hauptfaktor, der dazu führt, dass Minderjährige heiraten. UNICEF stellt fest, dass wirtschaftliche Notlagen häufig junge Mädchen in solche Situationen drängen.