
Am 15. April 2025 findet in London eine Außenministerkonferenz statt, bei der Vertreter aus rund 20 Staaten zusammenkommen, um über Lösungen für den anhaltenden Konflikt im Sudan zu beraten. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Suche nach Wegen, um den Frieden zu fördern und die humanitäre Hilfe für die vom Bürgerkrieg betroffene Bevölkerung zu verbessern. Dieser Krieg, der im April 2023 zwischen der sudanesischen Armee (SAF) und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) ausbrach, hat laut den Vereinten Nationen die größte humanitäre Katastrophe weltweit ausgelöst, was die Dringlichkeit dieser Konferenz unterstreicht. Der britische Außenminister David Lammy betont, dass die Welt zu lange das Leid der Menschen im Sudan ignoriert hat und fordert die internationale Gemeinschaft auf, aktiv zu werden.
Die Situation im Sudan ist alarmierend. Schätzungen legen nahe, dass zwischen 60.000 und 150.000 Menschen seit Beginn des Konflikts ums Leben gekommen sind, während fast 13 Millionen Menschen aus ihren Heimatorten vertrieben wurden. Laut Berichten des UN-Menschenrechtsbüros gibt es schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen, darunter Massenexekutionen und sexualisierte Gewalt. Weiterhin sind über 25 Millionen Menschen im Sudan vom Hunger bedroht. Flüchtlingslager sind überfüllt, und es mangelt an grundlegenden Ressourcen wie Zelten und Nahrung.
Humanitäre Krise und internationale Reaktion
Die Bedenken um die humanitäre Lage im Sudan sind immens. Viele Flüchtlinge, darunter Frauen und Kinder, haben während ihrer Flucht tragische Verluste erlitten. Lammy berichtete, dass sich die Bevölkerung in der Region Adré, wo viele Sudanesen Zuflucht suchen, von 40.000 auf über 200.000 erhöht hat. Vor allem die Rückkehr von geflüchteten Familien kann durch die anhaltenden Gewaltakte erschwert werden.
Hilfsorganisationen, die sich vor Ort um die Bedürfnisse der Flüchtlinge kümmern, haben betont, wie wichtig zusätzliche finanzielle Mittel sind, um die akuten Bedürfnissen zu decken. Bei der Konferenz wird angestrebt, eine Summe in Höhe von mehreren Milliarden zu mobilisieren. Trotz eines Hilfsaufrufs über 2,7 Milliarden US-Dollar im Jahr 2024 sind nur 57% der benötigten Gelder bereitgestellt worden, was die Situation weiter verschärft.
Berichte aus den Flüchtlingslagern
Die Lebensbedingungen in den Flüchtlingslagern sind katastrophal. Ein Beispiel ist der Fall des kleinen Anas, der mit Nierenatrophie in einem improvisierten Lager in Port Sudan lebt. Seine Familie, die aus Khartum geflüchtet ist, lebt zu acht in einem Zelt und kämpft um grundlegende Bedürfnisse. Anas benötigt dringend medizinische Hilfe, doch seine Familie hat nicht die Mittel, um die notwendige Nierenoperation zu bezahlen. Sie sind nicht die einzigen; viele Flüchtlinge berichten von persönlichen Tragödien, Hunger und akuten Krankheiten.
Die Zahlen sind alarmierend: Mehr als 12 Millionen Menschen haben ihre Heimat verlassen, und mehr als 50 Millionen werden von den Folgen des Konflikts unmittelbar betroffen. Die UN warnen von der Verbreitung von Hungersnot, insbesondere in den Kriegsgebieten und unter den Flüchtlingen. Die humanitäre Hilfe bleibt erschreckend hinter den realen Bedürfnissen zurück, während die Weltgemeinschaft gefordert ist, ihre Aufmerksamkeit und Unterstützung für den Sudan zu intensivieren.
In seinem Appell fordert Lammy, dass die Welt den Sudan nicht vergisst und sich aktiv an der Lösung der Krise beteiligt. Angesichts der Berichte über weitreichende Gewalt und das elende Schicksal der vertriebenen Bevölkerung ist klar, dass dringender Handlungsbedarf besteht.
Die Konferenz in London könnte einen entscheidenden Wendepunkt darstellen, doch die Umsetzung konkreter Maßnahmen bleibt abzuwarten.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung