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ICC und Trumps Sanktionen: Was steckt dahinter?

Trump schockiert die Welt mit einer neuen Executive Order gegen den Internationalen Strafgerichtshof, während Netanyahu und Galant wegen Kriegsverbrechen ins Visier geraten – was bedeutet das für den Nahen Osten?

Präsident Donald Trump hat eine Eexecutive Order unterzeichnet, die das Internationale Strafgerichtshof (ICC) sanktioniert. Er beschuldigt die Organisation, „illegitime und unbegründete Maßnahmen“ gegen die Vereinigten Staaten und ihren Verbündeten Israel zu ergreifen.

Hintergrund der Sanktionen

Das ICC, das Einzelpersonen wegen schwerer internationaler Verbrechen verfolgt, sieht sich seit der Ausstellung von Haftbefehlen gegen den israelischen Premierminister Benjamin Netanyahu und seinen ehemaligen Verteidigungsminister Yoav Gallant, wegen angeblicher Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Zusammenhang mit dem Konflikt in Gaza, einem gewaltigen Widerstand ausgesetzt. Auch für den Hamas-Beamten Mohammed Deif wurde ein Haftbefehl erlassen, dem Israel vorwirft, einer der Drahtzieher des Angriffs am 7. Oktober zu sein. Hamas bestätigte letzten Monat, dass Israel Deif in einem Luftangriff getötet hatte.

Trumps Ausführungen zu den Sanktionen

Trump erklärte, dass das Gericht seine Macht missbraucht habe, indem es „grundlose Haftbefehle“ gegen Netanyahu und Gallant erlassen habe. Dies, so Trump, setze einen „gefährlichen Präzedenzfall“, der derzeitige und ehemalige US-Personal direkt gefährde und eine „ungewöhnliche und außergewöhnliche Bedrohung“ für die nationale Sicherheit darstelle. In seiner Verfügung werden wirtschaftliche und Reisebeschränkungen für Personen, die an den ICC-Ermittlungen gegen Bürger der USA und ihrer Verbündeten arbeiten, verhängt.

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Die Reaktion des ICC

Das ICC verurteilte Trumps Entscheidung und hielt fest, dass es fest hinter seinem „Personal“ stehe und weiterhin Gerechtigkeit und Hoffnung für Millionen unschuldiger Opfer von Gräueltaten auf der ganzen Welt bieten werde. Die Namen der sanktionierten Mitarbeiter sind derzeit nicht öffentlich, aber die Betroffenen und ihre Familien könnten in die USA nicht einreisen. Zudem könnten ihre Vermögenswerte eingefroren werden und ihnen der Kauf von Immobilien verweigert werden.

Was ist das ICC?

Das International Criminal Court (ICC) mit Sitz in Den Haag, Niederlande, befasst sich mit der Verfolgung von Einzelpersonen wegen Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Völkermord und Aggressionsverbrechen gegen die Hoheit seiner 125 Mitgliedstaaten. Weder die USA noch Israel sind Mitglieder des ICC.

Ähnlich einer Zentralbank, die als Kreditgeber letzter Instanz fungiert, tritt das ICC als Gericht letzter Instanz auf, wenn nationale Behörden nicht in der Lage oder nicht bereit sind, Verbrechen zu verfolgen. Karim Khan, der Chefankläger des Gerichts, erklärte, dass das ICC Haftbefehle gegen drei Hamas-Beamte in Verbindung mit dem Gaza-Konflikt anstrebe. Diese Haftbefehle wurden im November ausgestellt.

Reaktionen auf Trumps Maßnahmen

Die Vereinten Nationen erklärten, sie bedauerten Trumps Entscheidung und forderten ihn auf, diese zurückzunehmen. Auch europäische Stimmen wie die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, betonten, dass das ICC die Freiheit haben müsse, den Kampf gegen die weltweite Straflosigkeit zu führen. Konträr dazu äußerte der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban, dass es Zeit sei, die Zusammenarbeit mit einer Organisation, die unter US-Sanktionen steht, zu überprüfen.

Trumps Strategie und der weltweite Kontext

Die Sanktionen wurden nach einem Besuch von Netanyahu im Weißen Haus verhängt. Trump hatte zuvor geäußert, dass er plane, das Gaza-Gebiet „zu säubern“ und einen Plan vorgestellt, in dem die USA das Territorium übernehmen, die dort lebenden Palästinenser umsiedeln und es in eine neue „Riviera“ verwandeln könnten. Dieses Vorhaben, das ethnische Säuberungen und Verstöße gegen internationales Recht impliziert, stieß auf weltweite Ablehnung, während es von Teilen der israelischen politischen Rechten Beifall fand.

Diese Entwicklungen, zusammen mit den neuen Sanktionen, lassen darauf schließen, dass die USA unter Trump sich von einem Unterstützer internationaler Strafjustiz zu einem potenziellen Täter von Ungerechtigkeiten bewegen, was besorgniserregend ist.


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Quelle
edition.cnn.com

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