Deutsch-Iraner und US-Bewohner in Iran hingerichtet

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Ein deutscher-Iraner, der lange in den USA lebte, wurde in Iran wegen Terrorvorwürfen hingerichtet. Seine Tochter spricht von einem Scheinprozess. Die Reaktionen aus den USA und Deutschland sind heftig.

Deutsch-Iraner und US-Bewohner in Iran hingerichtet

Ein deutsch-iranischer Staatsbürger und langjähriger US-Bewohner wurde in Iran hingerichtet, nachdem er wegen Terrorismusvorwürfen verurteilt wurde. Dies berichten iranische Staatsmedien unter Berufung auf die mit der Justiz verbundene Nachrichtenagentur Mizan.

Details zur Hinrichtung von Jamshid Sharmahd

Jamshid Sharmahd, 69 Jahre alt, wurde am Montagmorgen für die angebliche „Planung und Durchführung einer Reihe von terroristischen Anschlägen“ hingerichtet, berichten die staatlichen Medien IRNA und Press TV. Seine Hinrichtung hat in den USA und Deutschland Empörung ausgelöst.

Vorwürfe und Verurteilung

Sharmahds Tochter Gazelle hat wiederholt erklärt, dass ihr Vater unschuldig sei und er einem Scheinprozess aufgrund seiner politischen Aktivitäten und der Kritik am Islamischen Republik gegenüber gegenüber gestanden habe. Im Jahr 2020 wurde Sharmahd von den iranischen Behörden festgenommen, die behaupteten, er sei der Anführer einer Gruppe, die für einen tödlichen Bombenanschlag im Jahr 2008 in der Stadt Shiraz verantwortlich sei.

Internationale Reaktionen

Im Jahr 2022 wurde er wegen „Korruption auf Erden“ zum Tode verurteilt, was zu weitreichender Verurteilung durch Menschenrechtsgruppen und westliche Regierungen führte. „Die Verurteilung erfolgte nach einem Verfahren, das allgemein als Scheinprozess kritisiert wurde“, sagte Vedant Patel, der stellvertretende Sprecher des US-Außenministeriums, in einem Briefing im vergangenen Herbst. Auch Amnesty International bezeichnete den Prozess als „grotesk unfair“.

Statements von politischen Führern

Nach Bekanntwerden seiner Hinrichtung erklärte die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock, dass Sharmahds „Mord“ Teheran als „inhumane Regime“ entblößte, das „den Tod als Waffe einsetzt“. Baerbock betonte, dass die Hinrichtung „ernsthafte Konsequenzen“ haben werde.

Untersuchungen zum Tod von Sharmahd

Das Büro des US-Sonderbeauftragten für Iran erklärte, dass man Berichte über Sharmahds Hinrichtung prüfe und dass sein Tod „den neuesten abscheulichen Akt in der langen Geschichte des transnationalen Repressionsregimes und der zunehmenden Zahl an Hinrichtungen“ darstellen werde. Die „Entführung und Auslieferung von Sharmahd sowie der Scheinprozess und Berichte über Folter waren abscheulich“, fügte das Büro des Sonderbeauftragten hinzu.

Familienangelegenheiten

Abram Paley, der stellvertretende US-Sonderbeauftragte, traf sich im vergangenen Jahr mit Sharmahds Familie, um über seine Inhaftierung und die Todesstrafe zu sprechen.