FreizeitWelt

Der Bergmann und das Licht: Ein Mythos auf der Spur der Wahrheit!

Im Erzgebirge sind sie allgegenwärtig: die leuchtenden Schwibbögen, filigranen Pyramiden und traditionell geschnitzten Räuchermänner, die die Weihnachtszeit erhellen. Doch hinter diesen bezaubernden Bräuchen liegt mehr als nur eine einfache Tradition. Mythen über den armen Bergmann, der verzweifelt nach Licht sucht, sind weit verbreitet, doch wie die Erkenntnisse von Jörg Bräuer, Kurator der Annaberger Museen, zeigen, ist diese Erzählung nicht haltbar. Er erläutert, dass die Bergleute bewusstere Arbeitszeiten hatten, die ihnen durchaus ermöglichten, das Tageslicht zu erleben, und dass die tiefere Symbolik des Lichts im Christentum eher mit der spiritualen Frömmigkeit der Bergleute verbunden ist. In der Bibel steht Jesus für das Licht der Welt. Diese Verbindung von Licht und Glauben wird durch die Vielzahl an Lichtsymbolen in der erzgebirgischen Tradition stark hervorgehoben, wie es MDR berichtet.

Ursprung und Mythen der erzgebirgischen Traditionen

Aber woher stammen diese ikonischen Symbole wie der Schwibbogen oder der Räuchermann überhaupt? Der Schwibbogen, so erklärt die Kunst zum Leben, symbolisiert den halbrunden Eingang des Stollens, in den Bergleute ihre leuchtenden Lampen für die Mettenschicht hingen. Die spitze Form der Pyramide hingegen entstammt dem Pferdegöpel, eine technische Erfindung des Bergbaus. Solche Erzählungen sind enorm wichtig, um zu verstehen, wie aus den harten Arbeitsbedingungen der Bergleute eine reiche Folklore entstanden ist. Dr. Igor Jenzen, Direktor des Museums für Sächsische Volkskunst, weist darauf hin, dass entgegen der Legenden viele Bergleute durchaus funktioniert und versorgt waren, allein die Narrativen rund um ihre harten Lebensbedingungen nicht im Einklang mit der Realität stehen. Stattdessen handelte es sich um handwerkliches Geschick, das während der Freizeit entstanden ist. Damit belegen die Traditionen nicht nur handwerkliche Fertigung, sondern auch eine tiefe kulturelle Verwurzelung.

Die Crescendo der Festlichkeiten im Erzgebirge begann besonders im 19. Jahrhundert, als Weihnachten sich zu einem Familienfest entwickelte und diese kunstvollen Werke zum Volksgut wurden. Weihnachtsdekoration, die mit viel Liebe und Hingabe in der Region gefertigt wurde, steht heute als Symbol für die festliche und zugleich geschichtsträchtige Atmosphäre der Region. Die Geschichten, die sich um diese Traditionen ranken, verdeutlichen die Kreativität und den kulturellen Reichtum des Erzgebirges, der bis heute ein fester Bestandteil der Weihnachtszeit ist.

Kurze Werbeeinblendung

Ort des Geschehens


Details zur Meldung
Genauer Ort bekannt?
Berchtesgadener Land, Deutschland
Beste Referenz
mdr.de
Weitere Quellen
die-kunst-zum-leben.de

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"