Asien

Japans heiße Quellen: Touristenrestriktionen wegen Foto-Streitigkeiten

Tokios beliebter Hot Spring Ort Ginzan Onsen begrenzt ab sofort den Zutritt für Tagesausflügler, um dem Ansturm von Touristen und Konflikten über Fotospots entgegenzuwirken!

Ginzan Onsen, eine beliebte japanische heißen Quelle, die für ihre malerischen Schneelandschaften bekannt ist, hat begonnen, den Zutritt für Tagesausflügler während der winterlichen Hochsaison zu beschränken. Diese Maßnahme ist Teil einer Strategie, um das Problem des Overtourismus zu bekämpfen, insbesondere angesichts des Rekordanstiegs von Reisenden in Japan.

Beliebtes Reiseziel im Yamagata-Gebiet

Die Onsenstadt befindet sich in der Yamagata-Region, etwa 420 Kilometer nördlich von Tokio, und gehört zu den bekanntesten heißen Quellen Japans. Jährlich zieht sie rund 330.000 Besucher an, die nicht nur die wohltuenden Thermalquellen genießen, sondern auch die herrliche Aussicht auf die traditionellen Gebäude aus der Edo-Zeit, die unter einer Schneedecke verborgen sind. Diese Kulisse wird oft als Inspiration für den Oscar-prämiierten Animationsfilm "Spirited Away" von Hayao Miyazaki angesehen.

Probleme durch Massenandrang

Die große Beliebtheit von Ginzan Onsen hat jedoch auch zu Problemen für die ansässigen Bewohner geführt. Es gibt Berichte über Streitigkeiten um fotogene Plätze und Parkmöglichkeiten. „Viele Gäste wurden wütend, wenn es um die besten Fotospots ging, was zu Verkehrsverstößen und unfairen Mitteln führte, um bessere Stellen zu finden“, erklärte die Onsenverwaltung auf ihrer Website und bedauerte, dass das „unklare Management“ Probleme verursacht habe.

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Einschränkungen für den Zutritt

Ab dem 7. Januar müssen Besucher, die die Stadt nach 17 Uhr betreten möchten, ein Ticket erwerben, so das Ginzan Onsen Informationszentrum. Besucher ohne Buchung in örtlichen Hotels dürfen nach 20 Uhr nicht mehr eintreten. Die Tickets, die auch die Busfahrten beinhalten, kosten 1150 Yen, also etwa 7 Dollar. Personen, die mit dem Auto anreisen, müssen ihr Fahrzeug an einem nahegelegenen Touristenzentrum parken und Shuttlebusse nutzen, um in die Stadt zu gelangen.

Verkehrssituationen und Sicherheitsbedenken

Hiroyuki Ishii vom Projektbüro für Overtourismus in Ginzan Onsen berichtete, dass Tagesausflügler, die mit dem Auto anreisen, oft auf schneebedeckten Straßen stecken bleiben, was zu Verkehrsstaus und Blockaden für Rettungsfahrzeuge führt. „Die Foto-Bereiche sind eng, und es gibt gelegentlich Auseinandersetzungen, wenn Besucher einander auffordern, Platz zu machen. Es gab sogar Fälle, in denen Personen fast in den Fluss gefallen wären, nachdem sie aneinander geraten sind“, fügte er hinzu.

Reaktionen auf den Touristenboom

Ginzan Onsen reiht sich ein in eine Vielzahl beliebter Touristenziele, die bereits Maßnahmen zur Regulierung der Besucherzahlen ergreifen. Japan verzeichnete bis November in diesem Jahr 33 Millionen ausländische Touristen und übertraf damit den Rekord von 31,9 Millionen aus dem gesamten Jahr 2019, wie die Japan National Tourism Organization berichtete.

Beispiele aus anderen Regionen

Im Mai sah sich beispielsweise die kleine Stadt Fujikawaguchiko am Fuße des Mount Fuji gezwungen, ein großes schwarzes Netz zu errichten, um die Sicht auf einen beliebten Fotospot, der einen Convenience-Store vor dem berühmten Berg zeigt, zu blockieren. Dies geschah, nachdem die Besucheranzahl eine Belästigung für die Anwohner darstellte. Das Netz wurde im August entfernt, als das Interesse nachließ. Auch an anderen Orten, wie dem Mount Fuji und dem Himeji-Schloss – dem größten Schloss Japans in der westlichen Hyogo-Präfektur – werden Überlegungen angestellt, die Eintrittspreise zu erhöhen.


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Quelle
edition.cnn.com

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