In Argentinien wurde ein Mann aufgrund von jahrzehntealten Vorwürfen festgenommen, die ihn mit einer militanten marxistischen Gruppe in Verbindung bringen, die 1978 für die Entführung und den Tod eines ehemaligen italienischen Premierministers verantwortlich war, so eine Regierungserklärung.
Festnahme in Buenos Aires
Leonardo Bertulazzi, der in der Erklärung als italienischer Staatsbürger identifiziert wurde, lebte seit 2002 in Argentinien unter dem Schutzstatus eines Flüchtlings. Dieser Status, der ihn vor einer Auslieferung nach Italien schützte, wurde unter der aktuellen Regierung von Javier Milei aufgehoben.
Verbindungen zur Roten Brigade
Die Festnahme erfolgte am Donnerstag in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires. In der Erklärung wurde Bertulazzi als ehemaliger Offizier der Roten Brigade in Italien beschrieben, einer linksradikalen militanten Gruppe, die von 1970 bis 1980 in Italien aktiv war und für zahlreiche gewalttätige Angriffe berüchtigt wurde.
Die Entführung von Aldo Moro
„Zu den notorischsten Verbrechen der Gruppe gehört die Entführung und anschließende Ermordung des ehemaligen italienischen Premierministers Aldo Moro im Jahr 1978. Bertulazzi, der innerhalb der Organisation einen hohen Rang einnahm, wurde mit der Logistik von Moros Entführung in Verbindung gebracht“, wurde in der Erklärung vermerkt.
Rechtliche Schritte und internationale Zusammenarbeit
CNN versucht derzeit von der argentinischen Polizei in Erfahrung zu bringen, ob Bertulazzi rechtlichen Beistand hat und wie er auf die gegen ihn erhobenen Vorwürfe reagiert.
Strafgesetzliche Verurteilung in Italien
Bereits in Italien war Bertulazzi wegen Terrorvorwürfen zu 27 Jahren Gefängnis verurteilt worden, wie aus einer Erklärung von Italiens Premierministerin Giorgia Meloni hervorgeht, die die Festnahme begrüßte.
Internationale Kooperation
„Die Festnahme dieses flüchtigen Mitglieds der Roten Brigaden wurde dank intensiver und fruchtbarer Zusammenarbeit zwischen den italienischen und argentinischen Justizbehörden und Interpol ermöglicht“, so Meloni weiter.
