In einem dramatischen Auftritt sorgte Echings Bürgermeister Sebastian Thaler für erhitzte Gemüter im Gemeinderat: Er beantragte einen Zuschuss von nahezu 22.000 Euro, um 25 Prozent seiner Studienkosten an der renommierten IESE Business School zu decken. Dieser Antrag, der aufgrund der wenig überzeugenden Argumente für einen langfristigen Nutzen auf starke Ablehnung stieß, wurde vor allem von Fraktionsmitgliedern der SPD und CSU als „unverschämt“ kritisiert. Die Hauptsache für die Gemeinderatsmitglieder war klar: Ein direkter Vorteil für die Gemeinde sei nicht erkennbar, zumal Thaler nach nur eineinhalb Jahren im Amt bereits mit vielen Herausforderungen konfrontiert ist, wie etwa offenen Forderungen aus einem Vorfall am Echinger See.
Die Ratsgesamtstimmung war eindeutig: Auf die namentliche Abstimmung von Heinz Müller-Saala (FDP) reagierten die Mitglieder mit einem überwältigenden Votum von 1 zu 23 gegen Thalers Vorhaben. Selbst sein Stellvertreter Axel Reiß von den Grünen war der einzige, der sich hinter den Vorschlag stellte. Die Empörung über diesen Antrag war groß, insbesondere angesichts der Tatsache, dass andere Bürger und Beamte ihre Aus- und Weiterbildungen meist aus eigener Tasche finanzieren müssen. Herbert Hahner, ein Fraktionskollege der SPD, stellte fest, dass es an der Gemeinde nicht gerechtfertigt sei, Steuergelder in eine persönliche Weiterbildung zu investieren, die nicht als dringend nötig erachtet wurde, und der Rückhalt für die Lediglich vom Bürgermeister beantragte Unterstützung war schlichtweg nicht vorhanden, wie in der letzten Sitzung des Jahres deutlich wurde.
Die Direktion der Verwaltung, die den Antrag unterstützt hatte, wurde ebenfalls durch die Kommunalaufsicht warnend darauf hingewiesen, dass Öffentlichkeitsmittel in solchen Fällen nur in speziellen Ausnahmefällen genehmigt werden dürften. Diese richtungsweisende Entscheidung kommt in einer Zeit, in der die Gemeinde mit finanziellen Schwierigkeiten kämpft und die Verwendung von öffentlichen Geldern überdacht werden muss. Der öffentliche Disput über Thalers Bildungsfinanzierung verdeutlicht, wie angespannt die Situation in Eching ist. Der Antrag steht somit nicht nur als Symbol für interne Zwistigkeiten, sondern auch für die größere Frage nach dem verantwortungsvollen Umgang mit Gemeindemitteln.
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